Der britische Immobilienmarkt leidet unter der Brexit-Unsicherheit.

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We Work und Co fragten zuletzt viel weniger Flächen nach.

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Morgens zum Yoga, in der Mittagspause zur Meditation oder zum Stretching; nach Dienstschluss zum Boxkurs, zu einem Vortrag oder auf ein Gläschen Bier mit Kollegen: Wer in einem We-Work-Büro arbeitet, hat zahllose Möglichkeiten der kostenlosen Freizeitgestaltung. "Ein paar Kollegen von mir sind gerade in einem Workshop, in dem sie aus Moos und Steinen dekorative Begrünung fürs Büro herstellen", erzählt Julia Holnsteiner. Die 28-jährige Österreicherin lebt seit fast fünf Jahren in London und arbeitet in einem We-Work-Büro als Data-Analystin.

Kostenlose Angebote

Wo es wann welches Angebot gibt, erfahren die Mitarbeiter über die We-Work-App. Im Eventkalender stehen Sportkurse, Entspannungsworkshops, Talks und Vorträge, vor Weihnachten gab es auch ein Angebot zum gemeinsamen Adventskranzbinden. Über die App lassen sich zudem Meetingräume buchen und Gäste anmelden. Wer in einem We-Work-Gebäude arbeitet, bekommt eine Zutrittskarte und ist damit automatisch Member.

Alle Angebote sind für die Mitarbeiter kostenlos. Bezahlt wird von den Unternehmen, und zwar pro Arbeitsplatz.

We Work ist in Großraumbüros organisiert. "In unserem Stockwerk sind vier weitere Unternehmen untergebracht", erzählt Holnsteiner. Das Unternehmen, in dem sie arbeitet, hat rund fünfzig Mitarbeiter. Sie alle sitzen in direkter Umgebung, jeder hat seinen fixen Schreibtisch. Gemeinschaftsräume wie Küche und Aufenthalts- bzw. Speiseräume liegen in der Mitte des Gebäudes, sie werden gemeinsam genutzt. Holnsteiner ist vor allem froh über den vielen Platz. Bevor ihr Unternehmen in das We-Work-Gebäude umgezogen ist, waren die Arbeitsverhältnisse sehr beengt, die Luft stickig. "Wir mussten am Schreibtisch Mittagessen, weil es keine anderen Möglichkeiten gab." Immer noch besser als bei ihrem ersten Job in London: Das damalige Büro war im Keller untergebracht, es gab kaum Tageslicht. Im We-Work-Büro ist das anders, das modern eingerichtete Büro hat große Glasfronten, durch die viel Licht fällt.

Die Freizeitangebote, die alle We-Work-Mitarbeiter nutzen können, sollen vor allem das Networking fördern. Das klappt auch, wie Holnsteiner erzählt: "Man trifft sich beim Sport oder bei Vorträgen, lernt Mitarbeiter anderer Unternehmen kennen."

Bier, Cider und Pub-Quizzes

Am besten gelingt das nachmittags um drei. Denn ab dann gibt es im ersten Stock für Mitarbeiter gratis Bier und Cider. Holnsteiner erzählt: "Besonders freitags gehen auch meine Arbeitskollegen und ich dort gerne noch etwas trinken. In den Aufenthaltsbereichen ist um die Zeit besonders viel los." Dann gibt es manchmal, typisch britisch, für alle Mitarbeiter noch ein Pub-Quiz. (Bernadette Redl, 13.3.2019)