Brasilia – Brasilien hat eine staatlich organisierte Expedition in den äußersten Westen des Landes auf den Weg geschickt, wo ein indigenes Volk weitgehend isoliert von der Außenwelt lebt. Mit etwa 30 Teilnehmern ist die Expedition laut der Nationalen Indigenen-Stiftung Funai die größte seit mehr als zwanzig Jahren und mit verschiedenen staatlichen Behörden wie dem Gesundheitsministerium abgestimmt. Zudem wird sie von der Bundespolizei unterstützt: Militär und Polizei sollen laut BBC Brasil bestimmte Streckenabschnitte für die Expeditionsmitglieder absichern.

Ziel der Expedition ist es laut Funai, die Mitglieder des Volks der Korubo in dem ausgewiesenen Indigenengebiet Vale do Javari an der Grenze zu Peru zu schützen. Nach Schätzungen von Funai gibt es insgesamt weniger als 200 Korubo.

Medienberichten zufolge hatte es zwischen den Korubo und dem benachbarten und mit knapp 300 Angehörigen kaum größeren Volk der Matis seit 2014 Auseinandersetzungen gegeben, dabei seien zwischen 10 und 17 Menschen ums Leben gekommen. Durch die Konfrontation seien Mitglieder der Korubo geflohen, heißt es in dem Bericht. Es gehe daher auch darum, Familien wieder zusammenzuführen. An der Expedition sind Funai zufolge auch Mitglieder der Korubo sowie anderer Ethnien beteiligt. (APA, red, 8. 3. 2019)