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Die Frauen-Fußball-Nationalmannschaft der USA geht im Juni als Titelverteidiger in die WM in Frankreich.

Foto: AP Photo/Mike Carlson

Los Angeles – Die Frauen-Fußball-Nationalmannschaft der USA hat ihren eigenen Verband (USSF) wegen Diskriminierung verklagt. Drei Monate vor dem Start der WM-Endrunde in Frankreich (7. Juni bis 7. Juli) haben sich nach übereinstimmenden Medienangaben alle aktuellen 28 Nationalspielerinnen des WM-Titelverteidigers gegen die jahrelange Ungleichbehandlung von Frauen und Männern innerhalb der USSF per Sammelklage zur Wehr gesetzt. Der Fall soll vor einem Bundesgericht in Los Angeles verhandelt werden.

Die US-Frauen beklagen in erster Linie, dass ihre männlichen Kollegen weitaus besser bezahlt würden. Zudem hätten die Männer bessere Reise-, Spiel- und Trainingsbedingungen. Vom Verband gab es zunächst keine Stellungnahme.

Rückwirkend bis Februar 2015

"Wir fühlen uns verpflichtet, für das einzustehen, was wir als Sportlerinnen verdienen. Gleichberechtigung ist unser Recht. Wir kämpfen für unsere Teamkolleginnen, für andere Sportlerinnen und alle Frauen auf der Welt", sagte Starspielerin Megan Rapinoe.

Die aktuelle Mannschaft setzt sich mit ihrer Sammelklage auch für ehemalige Nationalspielerinnen ein und verlangt rückwirkend bis zum 4. Februar 2015 Nachzahlungen seitens des Verbandes. Kurz vor den Olympischen Spielen 2016 in Rio hatten bereits fünf Nationalspielerinnen, darunter Top-Torhüterin Hope Solo, bei der US-Gleichstellungsbehörde Equal Employment Opportunity wegen Diskriminierung durch den Verband Beschwerde eingelegt.

Prominente Unterstützung

Prominente Unterstützung erhalten die US-Frauen von Tennisikone Serena Williams: "Der Unterschied bei der Bezahlung ist lächerlich", sagte die 37-Jährige nach ihrem Zweitrunden-Sieg in Indian Wells.

Williams verglich die Situation mit ihrem Sport, in dem Pioniere wie Billie Jean King in den 1970er-Jahren für die Gleichstellung der Geschlechter eingetreten waren. "Ich spiele, weil andere aufgestanden sind, also ist das, was sie jetzt tun, hoffentlich für die Zukunft des Frauenfußballs", sagte die 23-fache Grand-Slam-Siegerin.

Adidas macht Schritt nach vorne

Fußballerinnen mit Adidas-Sponsorvertrag werden die gleichen Bonuszahlungen wie ihre männlichen Kollegen erhalten, wenn sie mit ihrem Land bei der WM 2019 in Frankreich den Titel holen. Das kündigte der Sportartikelhersteller am Freitag, dem Internationalen Frauentag, an. Markenchef Eric Liedtke sagte, das Unternehmen wolle damit helfen, die nächste Generation von Sportlerinnen zu ermutigen. (sid, APA, red, 9.3.2019)