Der italienische Staat stockt seinen Anteil an den Ex-Monopolisten Telecom Italia (TIM) auf. Die staatliche Förderbank CDP (Cassa Depositi e Prestiti) erhöhte mit Aktienakquisitionen ihren TIM-Anteil von 7,1 auf 8,7 Prozent, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Sonntag.

Zuletzt habe CDP 960 Mio. Euro investiert, um seinen Anteil an TIM aufzustocken, der demnächst weiter – auf 10 Prozent erhöht – werden soll. Damit will die Förderbank bei den Beschlüssen des Telekom-Konzerns in Sachen Integration seines Festnetzgeschäfts mit dem kleineren Rivalen Open Fiber mitreden.

Kooperation geplant

Dieser Plan wird von der italienische Regierung befürwortet und vom US-Investmentfonds Elliott, Minderheitsaktionär von TIM, aktiv unterstützt. Zugleich plant TIM eine Kooperation mit dem britischen Rivalen Vodafone beim Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes in Italien.

Elliott und die CDP haben sich miteinander gegen den relativen Mehrheitsaktionär Vivendi verbündet. Der französische Großaktionär verlangt die Abberufung von fünf Elliott-Aufsichtsratsmitgliedern. Darüber werden die TIM-Aktionäre bei einer am 29. März geplanten Aktionärsversammlung abstimmen. Vivendi hat die Börsenaufsicht Consob um die Untersuchung diverser Vorgänge in den letzten Monaten ersucht.

Schwieriges Jahr

TIM hat ein schwieriges Jahr hinter sich. 2018 gingen die Erlöse des Konzerns um 3,6 Prozent auf 18,9 Mrd. Euro zurück. Das bereinigte Bruttoergebnis sank um 3,4 Prozent auf 8,1 Mrd. Euro. Grund dafür ist unter anderem der harte Konkurrenzkampf auf dem italienischen Heimmarkt, in dem im vergangenen Mai der französischen Telekom-Konzern Iliad eingestiegen ist. (APA, 10.3.2019)