Sommerliche Leichtigkeit und latente Bedrohung. Ein Mann und ein Teenager fahren durch den Schwarzwald, einander nah, doch auch mit einer unterschwelligen Anspannung. Ein Paar? Oder doch eher Vater und Tochter? Als ein Jugendlicher den beiden eine Laptoptasche aus dem Wagen stiehlt, wird der Mann so nervös, dass er den Dieb auf der kurvigen Straße verfolgt. Kurze Zeit später hat er die Tasche wieder – der Dieb und sein Moped aber liegen im Abgrund. "Für immer und dich" (Sonntag, 20.15 Uhr, ORF 2, ARD) heißt der Schwarzwälder-"Tatort" mit Andreas Lust im Visier von Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner.

"Hier stimmt etwas nicht. Der Mann ist zu alt, das Mädchen zu jung, das Auto ebenso abgewrackt wie die beiden", schreibt Birgit Baumann im TV-Tagebuch des STANDARD. Und: "Selten schien auch eine Tankstelle verheißungsvoller als in diesem Tatort."

Foto: ORF/ARD/Benoit Linder

Aufwühlend bis an die Schmerzgrenze sei der neue "Tatort", schreibt Christian Buß (Spiegel Online). Regisseurin Julia von Heinz verstehe es, "Szenen in der Schwebe zu halten, um dann umso eindeutiger den Einbruch der Gewalt ins Bild zu setzen". Der Schauspieler Andreas Lust öffne alle pathologischen Facetten seiner Figur.

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Eigentlich sei "Für immer und für dich" ein sehr guter Film, aber er wolle auch ein drastischer Film sein, wendet Claudia Tieschky (Süddeutsche Zeitung) ein: "Der Fall erzählt von einem sexuellen Machtgefälle. Aber die Drastik, mit der er das tut, ist irritierend. Und unnötig."

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Es komme nicht häufig vor, dass ein "Tatort" so ernsthaft an seinen Charakteren interessiert ist wie in dieser neuen Folge mit dem Schwarzwald-Team, findet Marion Löhndorf (Neue Zürcher Zeitung). Erkennbar sei auch ein großes Vorbild: der "Tatort"-Klassiker "Reifezeugnis" mit Nastassja Kinski. (red, 10.3.2019)

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