Die Detectives Hayes und West im Einsatz.

Foto: Warrick Page/HBO

Man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist. Hören wir dauernd, sagen wir dauernd. Aber tun wir es? Viel zu selten. Absprung verpasst. Darum müssen etwa die Rolling Stones bis in alle Ewigkeit weitermachen, sie haben vor gefühlten 120 Jahren nicht die Weisheit oder den Mut gehabt zu sagen: Danke, es hat uns gefreut, aber ab sofort sind wir lieber eine Legende als eine Altherrencombo.

Und so ist es auch mit True Detective: die erste Staffel eine Offenbarung (Matthew McConaughey ist ja tatsächlich ein Schauspieler!), die zweite ein Offenbarungseid in Sachen Ideenlosigkeit (wann, bitte schön, hat Colin Farrell das Schauspielern verlernt?).

Trailer zur dritten Staffel von "True Detective".
HBO

Aber gut, geben wir den kaputten Polizisten noch eine allerletzte Chance. In der dritten Staffel suchen Mahershala Ali (ja, der mit dem Oscar für Green Book) und Stephen Dorff zwei Kinder, die in einer Kleinstadt in den Südstaaten der USA einfach so verschwunden sind.

Die Story zieht sich über fast 40 Jahre, nicht einmal Pension, Rheuma und Alzheimer können die beiden stoppen. Zäher Fall. Für uns genug Zeit für den Gang zum Kühlschrank, für Streicheleinheiten für die Katze, fürs Eh-nur-ganz-kurz-ins-Handy-Reinschauen, für ein kleines Nickerchen. Stopp-Taste drücken unnötig.

In den beiden letzten Folgen sollte man besser wieder alert sein, dann geht es endlich zur Sache: Drehbuchautor Nic Pizzolato findet zu alter Form zurück, und Regisseur wie Schauspieler freuen sich sichtlich über diesen Kreativitätsschub.

Und so versöhnt man sich mit dieser Serie – zumindest ein bisschen. Trotzdem: Es wird besser sein, nicht noch eine vierte Staffel versuchen zu wolle. Denk dir etwas anderes aus, Nic, du kannst es ja ... (Gianluca Wallisch, 11.3.2019)

Hörtipp: