Scheuer stellte mit Airbus Testprojekt in Ingolstadt vor

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Deutschlands Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will schnell rechtliche Rahmenbedingungen für den Einsatz sogenannter Lufttaxis in Deutschland schaffen. In seinem Ministerium werde schon über Flugrouten zum Münchner Airport diskutiert, sagte Scheuer am Montag bei der Vorstellung des ersten Lufttaxi-Modells von Airbus in Ingolstadt.

Die Gesetze dürften nicht erst geschaffen werden, wenn die Ingenieure die Fluggeräte fertig entwickelt haben. Beides müsse zeitgleich passieren.

Flüge über bewohntem Gebiet sind noch nicht erlaubt

In der Nähe der oberbayerischen Stadt soll der "CityAirbus" in wenigen Monaten auf einem Testgelände erste Probeflüge machen. Flüge über bewohntem Gebiet sind noch nicht erlaubt. Ingolstadt ist eine europäische Modellregion zur Erprobung von Passagierdrohnen. Das Airbus-Modell hat vier Sitzplätze, kann ohne Pilot fliegen und wird elektrisch angetrieben.

In Zukunft soll es feste Routen beispielsweise von Innenstädten zu Flughäfen geben. "Flugtaxis sind kein Ersatz für Busse und Bahnen", sagte Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel (CSU). Sie seien vielmehr als Ergänzung des öffentlichen Nahverkehrs zu sehen.

Weltmarktführer

Die deutsche Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) betonte bei der Präsentation, dass es neben Airbus noch eine Reihe anderer Hersteller von Lufttaxis in Deutschland gebe. Ziel sei, "dass Deutschland in dieser neuen Technologie Weltmarktführer wird", hatte Bär zuvor der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag) gesagt.

Weltweit werden derzeit solche Fluggeräte entwickelt. Der oberösterreichische Luftfahrtzulieferer FACC kooperiert mit dem chinesischen Start-up EHang. Serienreif sind die Passagierdrohnen noch nicht. Österreichs Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) ist aber überzeugt, "dass Lufttaxis etwas sein werden, das unser Alltagsbild prägen wird". Im Dezember 2018 stellte er eine Teststrecke im österreichischen Luftraum in Aussicht. (APA, 11.3. 2019)