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Sieben Staaten haben ein Abkommen zur Realisierung des Square Kilometre Array (SKA), des größten Radioteleskops der Welt unterzeichnet.

Foto: REUTERS/Mike Hutchings

Rom – Die künftig größte Radioteleskopanlage der Erde ist einen bedeutenden Schritt näher an seiner Realisierung: Am Dienstag haben sieben Staaten ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Eine zwischenstaatliche Organisation soll nun für die Auslieferung und für den Betrieb des Square Kilometre Array (SKA) zuständig sein, teilte das SKA Leitungsgremium zu dem Treffen in Rom mit.

Weltgrößte Wissenschaftseinrichtung

"Heute haben wir den Grundstein dafür gelegt, um das SKA schließlich Wirklichkeit werden zu lassen", sagte Catherine Cesarsky, die Vorsitzende des SKA-Leitungsgremiums. Das SKA wird künftig die größte Wissenschaftseinrichtung weltweit sein, die geplante Infrastruktur reicht über drei Kontinente auf der Nord- und Südhalbkugel.

Die enorme Teleskopanlage soll aus tausenden per Glasfaserkabel vernetzten Antennen in Afrika und Australien bestehen. Phase eins der Konstruktion startete 2018 und dauert bis 2020. Die endgültige Fertigstellung des dann leistungsfähigsten Radioteleskops der Erde ist für 2025 bis spätestens 2030 vorgesehen.

Umfangreicher Weltraumatlas und Dunkle Energie im Fokus

Ziel sei es unter anderem, einen dreidimensionalen Weltraumatlas zu erstellen, der einen Blick bis ins frühe Universum erlaube. Außerdem soll es möglich sein, mit vergleichenden Echtzeitmessungen festzustellen, wie sich die Ausdehnung des Weltraums beschleunigt. Auch die Eigenschaften der rätselhaften Dunklen Energie sollen mithilfe dieser Anlage genauer untersucht werden.

Zu den Unterzeichnern zählen Australien, China, Italien, die Niederlande, Portugal, Südafrika und Großbritannien. Auch Indien und Schweden streben dem SKA-Gremium zufolge eine Beteiligung an, wofür aber noch interne Abstimmungen ausstünden. Die radioastronomische Forschergemeinschaft hierzulande sei aber interessiert an einer Teilnahme und beteilige sich an Vorläuferprojekten wie dem gerade eröffneten MeerKAT-Radioteleskop in Südafrika, hieß es vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) in Bonn.

Nach der Fertigstellung soll das Square Kilometre Array bis zu 100 Mal empfindlicher sein als jedes andere derzeit aktive Radioteleskop und fast bis zum Urknall zurück ins All blicken können. Um die bisher unerreichte Fülle von Beobachtungsdaten dieses Teleskops zu verarbeiten, wird der Einsatz der aktuell schnellsten Supercomputer der Erde nötig sein, erklären die Betreiber. (red, APA, 12.3. 2019)