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Die Verleihung eines Diplomatenpasses für Zaghari-Ratcliffe sei keineswegs produktiv, sagt das iranische Außenministerium.

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Teheran/London – Der Iran hat gegen die Entscheidung Großbritanniens protestiert, der inhaftierten iranisch-britischen Staatsbürgerin Nazanin Zaghari-Ratcliffe einen Diplomatenstatus zu verleihen. Die Entscheidung der britischen Regierung sei "in keiner Weise konstruktiv oder positiv", sagte der iranische Außenamtssprecher Bahram Ghasemi am Dienstag.

Verhaftet wegen "Volksverhetzung"

"Wenn es die Situation nicht sogar noch komplizierter macht, macht es die Sache gewiss nicht einfacher." Die britisch-iranische Mitarbeiterin der Stiftung Thomson Reuters war 2016 in Teheran festgenommen und später wegen "Volksverhetzung" zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der britische Außenminister Jeremy Hunt hatte am Freitag gesagt, die Regierung habe sich zu dem "extrem ungewöhnlichen" Schritt entschieden, ihr den Diplomatenstatus zu verleihen, da der Iran gegen seine "völkerrechtlichen Verpflichtungen" verstoßen habe.

Ghasemi sprach von einer rein politischen Entscheidung, die keine direkte Auswirkung auf ihren Rechtsstatus haben werde. Er betonte, dass Zaghari-Ratcliffe während ihres Prozesses und ihrer Haftzeit alle ihr zustehenden Rechte gewährt worden seien, darunter medizinische Betreuung. Irans Botschafter in London, Hamid Baeidinejad, hatte zuvor bereits erklärt, dass der Iran keine doppelte Staatsbürgschaft anerkenne und sie daher allein als Iranerin betrachte. Auch ein österreichisch-iranischer Staatsbürger sitzt seit mehr als drei Jahren im Iran in Haft. (APA, 12.3.2019)