Eine Kreuzigung von Pieter Brueghel dem Jüngeren, allerdings nicht jene aus Italien. Dieses Bild hängt in der Kirche Saint-Nicolas-du-Chardonnet in Paris.

Foto: Church of Saint-Nicolas-du-Chardonnet, Paris, France

Rom – Die italienische Polizei hat den Diebstahl eines kostbaren Gemäldes von Pieter Brueghel dem Jüngeren (1564–1637/38) aus einer Kirche mithilfe eines Tricks vereitelt. Zwar ergatterten die Diebe am Mittwoch ein Bild – dabei handelte es sich aber lediglich um eine Reproduktion des berühmten Werks, sagte der Bürgermeister von Castelnuovo Magra, Daniele Montebello, der Nachrichtenagentur Ansa.

Fehlinformation

Die Polizei habe von dem bevorstehenden Diebstahl bereits vor mehr als einem Monat erfahren und das Gemälde in der Kirche Santa Maria Maddalena in der ligurischen Gemeinde durch die Kopie ersetzt. Zudem seien Überwachungskameras installiert worden. Die Diebe seien allerdings noch auf freiem Fuß. Zunächst war gemeldet worden, dass ein Gemälde des flämischen Altmeisters von unschätzbarem Wert gestohlen worden sei. Erst später sei über die Falle für die Diebe informiert worden.

Am Mittwoch hatten zwei Personen die Reproduktion aus der Kirche gestohlen. Sie hatten offenbar nicht gemerkt, dass es sich dabei nicht um das Original handelte. Das Gemälde – eine Kreuzigungsszene – war bereits einmal im Jahr 1981 gestohlen, aber nach wenigen Monaten wiedergefunden worden. Zunächst hieß es, dass es sich um eine Kopie der berühmten "Kreuztragung Christi" von Brueghels Vater Pieter Bruegel dem Älteren (um 1525/30–1569) handelt, die sich im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet. Diese Angabe ist falsch.

Es gibt von Pieter Brueghel dem Jüngeren mehrere Fassungen der Kreuzigungs- oder Kalvarienbergszene, eine davon (1617 datiert) im Museum der bildenden Künste in Budapest, eine andere befindet sich in der Kirche Saint-Nicolas-du-Chardonnet in Paris.

Aus der Kirche Santa Maria Maddalena war 1979 bereits einmal ein wertvolles Gemälde gestohlen worden: Damals handelte es sich um ein Werk, das Anthonis van Dyck oder seiner genuesischen Werkstatt zugeschrieben wird. Auch dieses Gemälde wurde wiederentdeckt. (kafe, APA, 14.3.2019)