Ein lange Saison geht für Marcel Hirscher zu Ende.

Foto: APA/AFP/JURE MAKOVEC

Soldeu – Marcel Hirscher ist am Freitag zum Kugelabholen nach Andorra gereist. In Soldeu bestreitet er mit dem Riesentorlauf am Samstag und Slalom am Sonntag die letzten beiden Rennen des Ski-Weltcupwinters und möglicherweise seiner Karriere. Die zwei Disziplinwertungen sowie den Gesamtweltcup hat er bereits fix in der Tasche. Noch unentschieden ist die Riesentorlauf-Wertung bei den Damen.

Der 30-jährige Hirscher gewann zum achten Mal in Folge die große Kristallkugel für den Gesamtweltcup. Ob es für ihn sportlich mit Skiern auf Hochleistungsniveau weitergeht, wird er frühestens in ein paar Wochen entscheiden. Vergangenes Wochenende in Kranjska Gora sprach er davon, dass "diese Entscheidung die härteste in meinem ganzen Leben" werden wird. ÖSV-Sportdirektor Hans Pum lässt sich jedenfalls überraschen. "Es ist alles offen. Ich hoffe, dass seine Freude am Sport und seine Leidenschaft überwiegen. Darum geht es."

Trainer Michael Pircher wünscht sich, dass in Soldeu noch gute Rennen rausschauen werden. "Die Spannung lässt natürlich ziemlich nach, aber wir versuchen, sie noch hochzuhalten", meinte der Steirer. Der Riesentorlauf ist für Samstag angesetzt (9.30/12.15 Uhr/live ORF eins), Österreich ist nur durch Hirscher und Manuel Feller vertreten. Der Tiroler trainierte wie seine Teamkollegen auf der Piste neben dem Rennhang in Soldeu für die Wochenendrennen.

Im Slalom am Sonntag (10.30/13.15) fahren Hirscher, Feller, Michael Matt, Christian Hirschbühl und Marc Digruber. "Die Pisten sind super beinander. Im Flachen wird es sicher etwas schmieriger oder weicher sein, aber im Steilen bleibt es sicher hart", sagte der WM-Zweite Matt, der mit seiner Weltcup-Saison nicht zufrieden ist. "Ich will mein Skifahren zeigen, dann ist ein Podium möglich, das ist das Ziel." Digruber, der sich als Ex-aequo-25. noch für den Saison-Kehraus qualifizierte, peilt die Top 15 und damit die Punkteränge an.

Damen beginnen mit Slalom am Samstag

Die Damen fahren ihre Rennen in anderer Reihenfolge, beginnen mit Slalom am Samstag und enden am Sonntag mit dem Riesentorlauf. Dieser ist der einzige der vier Wochenendbewerbe, der noch entscheidend für die Kugelvergabe ist.

Mikaela Shiffrin, die heuer bereits Gesamtsiegerin und Gewinnerin von Slalom- und Super-G-Wertung ist, liegt 97 Zähler vor Weltmeisterin Petra Vlhova aus der Slowakei, die am Semmering und in Spindleruv Mlyn gewann, sowie ex aequo mit Shiffrin in Maribor. Die US-Läuferin hatte die Rennen in Couchevel und Kronplatz für sich entschieden. Ihr reicht bei einem Sieg von Vlhova ein 15. Rang. Für Österreich treten Ricarda Haaser, Katharina Liensberger, Katharina Truppe, Eva-Maria Brem und Bernadette Schild an.

Im Slalom am Samstag lautet das ÖSV-Aufgebot Truppe, Liensberger, Schild und Katharina Huber. "Ich freue mich richtig auf die nächsten zwei Tage. Es läuft im Training ganz gut, ich bin richtig motiviert", erklärte Truppe. In Spindleruv Mlyn hatte sie als Achte im Riesentorlauf und Vierte im Slalom ein gutes Wochenende hingelegt. "Ich muss nur so fahren wie in Spindlermühle im zweiten, dann kann ich sehr zufrieden heimfahren." Truppe hatte vor Shiffrin im Slalom Laufbestzeit aufgestellt.

Wie für viele geht es auch für Huber darum, sich mit einem guten Ergebnis noch um ein paar Ränge in der Startliste für die kommende Saison zu verbessern. "Letztes Jahr ging es mir hier im Europacupfinale recht gut, ich war Vierte. Ziel sind die Punkteränge, dann kann ich auch in der Startliste von Platz 19 noch etwas weiter nach vor kommen." (APA; 15.3.2019)