Der T-Cross ist ein markant gezeichneter SUV mit wenig mehr als vier Meter Länge. Da in diesem auch preissensiblen Segment Allrad kaum nachgefragt wird, gibt es ihn ausschließlich mit Frontantrieb.

Foto: Volkswagen

Der SUV ist immer und überall. Kaum eine Größenordnung, die er nicht schon infiziert und okkupiert hätte. Kaum eine Karosserieform, die er nicht adaptieren würde: Nach dem klassischen Zweiboxdesign – weshalb der SUV mitunter als Hochbaukombi apostrophiert wird – hat er sich längst auch das Coupé erschlossen, zumindest dessen Silhouette, und, siehe Evoque Cabriolet, sogar die offene Fraktion.

Cabrio-Ableger

Da will auch VW nicht zurückstehen und bringt im Frühjahr 2020 einen Cabrio-Ableger des T-Roc. Davor noch, soeben auf Mallorca präsentiert, arrondieren die Wolfsburger mit dem T-Cross ihre SUV-Palette mit dem bisher kompaktesten Beitrag. Von oben nach unten liest sich das Portfolio nunmehr so: Touareg (4,88 m lang), Tiguan Allspace (4,70), Tiguan (4,49), T-Roc (4,23),T-Cross (4,11).

Wie der Polo baut Letzterer auf MQB-A0 auf, der Version des Modularen Querbaukastens für die kleineren Gebinde. Aus eigenem Hause war Seat mit dem Mini-SUV Arona der Wegbereiter, mit 4,14 m Länge und 2,57 cm Radstand ist der Spanier einen Hauch größer als der T-Cross (Radstand: 2,55 m), der nächste Beitrag kommt mit dem Kamiq von Skoda, mit 4,24 m Länge überragt der den VW deutlich – so kommt man sich nicht allzu sehr in die Quere.

Durchgezogen

Stilistisch fällt auf, dass Designchef Klaus Bischoff die mit dem Touareg beschrittene und mit dem T-Roc fortgesetzte SUV-Linie weiter durchzieht: großer, gerahmter Lamellen-Kühlergrill, breiter, satter Stand und weiterhin klare Kante statt glattgelutschter Rundling.

Innen findet man sich sogleich zurecht, das ist VW sich schuldig, und was uns dabei überrascht, positiv, sind die Platzverhältnisse. Die sind deutlich großzügiger, als von außen zu erwarten wäre. Die Materialanmutung hingegen überzeugt trotz partiellen Mutes zur Peppigkeit nicht auf ganzer Linie, da ist doch ganz schön viel billig wirkendes Hartplastik verbaut, was – leider – inzwischen branchenüblich ist, die Kostenzwänge.

Einen Pluspunkt hingegen verdient sich der Kofferraum, und wenn der Basiswert von 385 Liter nicht ausreicht: Die 40:60 teilbare Rückbank ist um 14 Zentimeter verschiebbar. Reizt man dieses Potenzial zur Gänze aus, ergibt sich ein Ladevolumen von 455 Liter. Im Rückbank-Umlegefall wären es 1281 Liter – Werte, von denen zum Beispiel der deutlich größere Lexus UX nur träumen kann.

Motorenprogramm

Dass der T-Cross sich flott und wendig und komfortabel fährt, ist angenehm, aber nicht die große Überraschung. Das Motorenprogramm auch nicht: Zum Auftakt gibt's zwei schon vom Polo her bekannte 1,0-Liter-Dreizylinder-Ottos, einmal mit 95 PS (und 5-Gang-Schaltung), einmal mit 115 (und 6-Gang-Schaltung oder 7-Gang-DSG), beide ohne Mundgeruch, weil mit Partikelfilter bewehrt und EU-6d-temp-zertifiziert.

Schon die schwächere Maschine passt zu Auto und Zielgruppe, sie wird denn auch die hauptsächliche Wahl der Waffen werden. Aber natürlich macht die größere, kombiniert mit 7-Gang-DSG, mehr Spaß bei ebenfalls vorbildlich zurückhaltendem Spritkonsum. Ergänzt werden die beiden im Mai von einem 1,6-Liter-Diesel mit 95 PS und nächsten Januar um einen 1,5-Liter-Benziner mit 150 PS.

Der Rest ist Vernetzung (für eine eher juvenile Klientel) und Sicherheitsassistenz (für alle Altersgruppen) auf hohem Niveau. (Andreas Stockinger, 22.3.2019)