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Katalanische Proteste in Madrid.

Foto: AP/Morenatti

Barcelona/Madrid – Die Proteste gegen das Gerichtsverfahren gegen zwölf katalanische Separatistenführer haben am Samstag die spanische Hauptstadt erreicht. Erstmals machten Zehntausende Unabhängigkeitsbefürworter nicht in Barcelona oder anderen katalanischen Städten ihrem Ärger Luft, sondern in Madrid.

Hier müssen sich die Angeklagten seit Mitte Februar unter anderem wegen des Vorwurfs der Rebellion vor dem Obersten Gericht verantworten.

Ungewohntes Bild

Die Kundgebung stand unter dem Motto "Selbstbestimmung ist kein Verbrechen". Immer wieder skandierten die Menschen die Worte "Freiheit für die politischen Gefangenen!" und hielten Bilder der Angeklagten in die Höhe. Der zentrale Boulevard Paseo del Prado war ganz in die gelb-rot-blauen Farben der "Estelada" getaucht, der Flagge der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung – ein ungewohntes Bild in Madrid.

Zu der Großdemo hatten die Organisation "Katalanische Nationalversammlung" (ANC) und rund 50 weitere Verbände und Parteien aufgerufen. Um die Teilnehmer in die Hauptstadt zu bringen, wurden Berichten zufolge 500 Busse gechartert, auch Sonderzüge waren im Einsatz. 500 Polizisten sollten für Sicherheit und Ordnung sorgen.

Den zwölf Angeklagten – darunter zahlreiche ehemalige Spitzenpolitiker – drohen im Zuge des illegal organisierten Unabhängigkeitsreferendums vom Oktober 2017 langjährige Haftstrafen. Der ins Exil nach Belgien geflohene Ex-Regionalchef Carles Puigdemont ist von dem Prozess nicht betroffen. (APA, 16.3.2019)