Caracas – Der deutsche Journalist Billy Six ist nach viermonatiger Inhaftierung in Venezuela zurück auf dem Weg nach Deutschland. Das verlautete am Sonntag aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. "Wir sind froh, dass der Fall Billy Six nach intensiven Bemühungen eine positive Entwicklung genommen hat", hieß es aus dem Außenamt.

Die Deutsche Botschaft in Caracas habe Six "vom Bekanntwerden des Haftfalls bis zum Zeitpunkt seiner Ausreise vom Flughafen Maiquetía Simón Bolívar eng konsularisch betreut." Kurz zuvor hatten die venezolanische Nichtregierungsorganisation Espacio Público und die Pressegewerkschaft SNTP via Twitter mitgeteilt, dass Six in Richtung Deutschland unterwegs sei. "Er wird dort sicherer sein, und das ist das Wichtigste", schrieb SNTP. Espacio Público verbreitete ein Foto von Six, der im Flugzeug mit zwei Fingern ein Siegeszeichen in die Kamera zeigt.

Six war am Freitag unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden. Er muss sich alle 15 Tage bei den Behörden melden und darf in den Medien nicht über seinen Fall sprechen.

Der Journalist war Mitte November in Venezuela festgenommen worden. Er soll bei einer Rede von Staatschef Nicolás Maduro die Sicherheitsbegrenzung überschritten haben. Ihm werden Spionage und Rebellion zur Last gelegt. Darauf stehen in Venezuela bis zu 28 Jahre Haft. Die Organisation Reporter ohne Grenzen hält die Vorwürfe für nicht belegt und hatte immer wieder die sofortige Freilassung von Six gefordert. Der Journalist hatte in der Vergangenheit unter anderem für die rechtskonservative Wochenzeitung "Junge Freiheit" geschrieben. (APA, dpa, 17.3.2019)