Gaza – Aus dem Gazastreifen hat es am Sonntag Berichte über Massenverhaftungen von Teilnehmern an Protesten gegen die harten Lebensbedingungen in dem Küstenstreifen gegeben. Die Hamas-Polizei habe die Häuser von Aktivisten gestürmt und Dutzende festgenommen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur MAAN am Sonntag.

Aus Kreisen der mit der Hamas rivalisierenden Fatah war sogar die Rede von Hunderten Festnahmen in den vergangenen drei Tage. Bei verschiedenen Kundgebungen im Gazastreifen hatten Hunderte wütender Palästinenser gegen die Preise und Lebenshaltungskosten protestiert.

Gewalt verurteilt

Der UN-Gesandte Nikolay Mladenov schrieb am Sonntag bei Twitter, er verurteile das gewaltsame Vorgehen der Hamas "gegen Protestierende, Frauen, Kinder, Journalisten und Menschenrechtsaktivisten".

Die Hamas hatte 2007 mit Gewalt die alleinige Kontrolle im Gazastreifen an sich gerissen. Sie wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Israel hat vor mehr als zehn Jahren eine Blockade über das Küstengebiet verhängt, die von Ägypten mitgetragen wird.

Im Gazastreifen leben rund zwei Millionen Menschen unter schwierigen Bedingungen. Es mangelt unter anderem an Trinkwasser und Strom. Die Proteste richten sich auch gegen von der Hamas verhängte Steuern, etwa auf Lebensmittel, Zigaretten und Kleidung. (APA, 17.3.2019)