US-Rapperin BbyMutha aus Tennessee wird bei Hyperreality über das harte Leben in einer unfreundlichen Gegend berichten.

Foto: Hyperreality

Das Hyperreality-Festival sorgte als Teil der Wiener Festwochen zwei Jahre lang dafür, dass Wien nach dem großen Hype der 1990er-Jahre zumindest wieder ein wenig in den Mittelpunkt der internationalen Clubkultur mit avantgardistischer Ausrichtung rückte.

Ein Zitat aus dem Programm 2019: "Im Rahmen von Hyperreality ist die Clubkultur im Sinne einer sozial-künstlerischen Institution gemeint und kein Begriff, der dazu dient, unsere Realität in sexistische und patriarchale Strukturen zuklemmen (wie VIP, Groupies oder Türpolitik). Seit Mitte der 90er werden immer wieder aufkommende Do-it-yourself- Musikkulturen von Dynamiken überrollt, die Welten bauen, anstatt sie zu zerlegen. Hyperreality ist nicht nur ein Fenster in ein diverses musikalisches und kulturelles Hier und Jetzt, sondern auch eine Erinnerung daran, dass der utopische Glanz der Musik vielleicht nicht völlig erloschen ist."

BbyMutha

Nach dem unfreiwilligen Abgang von Festwochen-Intendant Thomas Zierhofer-Kin und der Weigerung seines Nachfolgers Christophe Slagmuylder, die von Kuratorin Marlene Engel gestaltete Reihe fortzusetzen, hat sich Hyperreality nun auf eigene Füße gestellt.

Beachtliches Programm

Weniger fürstlich finanziell ausgestattet als zuvor und mit neuem Team hat Marlene Engel es allerdings vor allem auch dank des Wiener Kulturamts wieder geschafft, ein beachtliches Programm auf die Beine zu stellen. Nach den vorigen, jeweils an der Wiener Peripherie gelegenen Austragungsorten Schloss Neugebäude und einer ehemaligen Sargfabrik in Liesing, geht es 2019 noch radikaler stadtauswärts.

Don Giovanni Records

Hyperreality wird, parallel zu den Wiener Festwochen, an den Wochenenden 17./18. Mai und 24./25. Mai jeweils die ganzen Nächte im Hotel Sophienalpe über die Bühne gehen, und zwar im ehemaligen Veranstaltungssaal und im trockengelegten Hallenbad.

"60 Künstler_innen stehen heuer am Programm, davon sind zumindest 70% Frauen*, non-binary, inter oder trans ", heißt es im Programm, und: "Jetzt neu: 30% Männer =)."

FARCE

Neben einem Showcase des superhippen Labels PAN und der New Yorker Plattform Discwoman wird auch die radikale US-Soundpoetin Moor Mother gemeinsam mit DJ Haram als neues Duo 700Bliss auf der Alm gastieren. Weiters mit dabei: Techno-DJ-Superstar Nina Kraviz, der britische Elektroniker HELM zwischen Club und Drone, US-Real-life-Rapperin BbyMutha sowie diverse Lokalmatadorinnen wie Chra, Fauna oder Farce. (Christian Schachinger, 19. 3. 2019)