Karen Keskulla Uhlenbeck ist die erste Frau, die mit dem renommierten Abelpreis ausgezeichnet wird.

Foto: Andrea Kane/Institute for Advanced Study

Oslo – Die norwegische Akademie der Wissenschaften hat die US-amerikanische Mathematikerin Karen Keskulla Uhlenbeck (76) von der University of Texas at Austin mit dem Abelpreis ausgezeichnet. Es ist das erste Mal, dass eine Frau geehrt wurde. Der Preis ist mit umgerechnet 620.000 Euro dotiert und gilt als eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Auszeichnungen auf dem Gebiet der Mathematik und gilt als gleichwertig mit den Nobelpreisen.

Die Akademie ehrt Uhlenbeck für ihre bahnbrechende Arbeit in den Bereichen geometrische partielle Differentialgleichungen, Messtheorie und integrierbare Systeme. Uhlenbecks Arbeit mit der geometrischen Analyse und der Messtheorie habe die mathematische Landschaft grundlegend verändert, sagte der Vorsitzende des Abel-Ausschusses, Hans Munthe-Kaas.

Uhlenbeck ist Mitgründerin des Programms "Frauen und Mathematik" am Park City Mathematik Institute der Princeton University in den USA, verliebte sich aber erst im Verlauf ihres Studiums in die Mathematik: Zunächst hatte ihr Interesse der Physik gegolten. Uhlenbeck promovierte an der Brandeis University, unterrichtete am MIT (Massachusetts Institute of Technology) und an der Universität Berkley. 1983 erhielt sie einen Lehrstuhl an der Universität Chicago. Dort entwickelte sie sich schließlich zu einer der bedeutendsten Mathematikerinnen ihrer Generation. Mittlerweile lebt die 76-Jährige in New Jersey.

Verständlichere Seifenblasen

"Ihre Theorien haben unser Verständnis von minimalen Oberflächen wie die einer Seifenblase revolutioniert." Als weibliche Mathematikerin sei Uhlenbeck außerdem ein Vorbild. Sie sei eine starke Vorkämpferin für die Gleichstellung der Geschlechter in der Forschung und in der Mathematik.

Im Vorjahr ging der Abelpreis an den Kanadier Robert Langlands. Der herausragende Mathematiker hatte bereits im Alter von nur 30 Jahren ein umfassendes Programm vorgelegt, um eine "große vereinheitlichte Theorie" anzugehen, die verschiedene Bereiche der Mathematik miteinander verbinden sollte.. (red, APA, 19.3.2019)