Auch diesen Freitag wollen Schülerinnen und Schüler wieder für das Klima streiken.

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Tausende Schülerinnen und Schüler demonstrierten am Freitag österreichweit für den Klimaschutz. Auch Schulsprecher Sebastian Merten. Im Gastkommentar fordert er eine verantwortungsvolle Klimapolitik und eine Diskussion über die Inhalte des Klimastreiks.

Starkes Zeichen

Mich machen viele Medienberichte, Kommentare in sozialen Medien und Aussagen von Politikerinnen und Politikern der letzten Tage zu den weltweiten Klimastreiks stutzig. Denn es wird kaum über die Inhalte des Streiks berichtet oder nachgedacht. In zahlreichen Kommentaren und Statements dreht sich die Diskussion nur darum, ob die Fehlstunden entschuldigt werden oder nicht. Ganz ehrlich: Wenn die Politik, allen voran unsere türkis-blaue Bundesregierung, endlich vernünftige und verantwortungsvolle Klimapolitik machen würde, müsste diese Diskussion über Fehlstunden überhaupt nicht geführt werden.

Als Schulsprecher des Gymnasiums Freistadt habe ich mit meinem Schulsprecherkollegen der BHAK und HTL Freistadt organisiert, dass vergangenen Freitag möglichst viele Schülerinnen und Schüler aus Freistadt nach Linz fahren, um am Klimastreik auf dem Linzer Hauptplatz teilnehmen zu können. Die Klimastreiks waren österreich-, europa- und weltweit ein Erfolg und ein starkes Zeichen, dass uns Jugendlichen nicht egal ist, wie unsere Umwelt zukünftig aussieht.

Engagement als Pausenfüller

Natürlich werden nicht jeden Freitag zigtausende Schülerinnen und Schüler den ganzen Schultag streiken können. An unserer Schule werden wir als Schülervertretung gemeinsam mit den Klassen Klimatipps erarbeiten, die wir selbst in der Schule umsetzen können. Diese Klimatipps werden wöchentlich jeden Freitag in der großen Pause in der Schule präsentiert und sollen zeigen, dass wir Jugendliche mit gutem Beispiel vorangehen und nicht nur am Streik teilnehmen, um schulfrei zu haben, wie manche Leute in sozialen Medien behaupten.

Ich appelliere an alle Lehrerinnen und Lehrer, Direktorinnen und Direktoren, diese Fehlstunden zu entschuldigen, denn alle Jugendlichen, die vergangenen Freitag am Klimastreik teilnahmen, machen sich für ihre Zukunft stark und wollen auch noch für ihre Kinder und Enkelkinder einen lebenswerten Planeten. (Sebastian Merten, 20.3.2019)