Wien – Den ersten Geburtstag begeht die Billigairline Laudamotion im neuen Headquarter im Concorde Business Park in Schwechat mit einigen Neuerungen. Bei der Marke setzt man nun endgültig auf den Namen des Gründers Niki Lauda, auch wenn dieser seine Anteile mittlerweile vollständig an die irische Ryanair verkauft hat. Der Zusatz "motion" wird gestrichen, die Betonung legt die Ryanair-Tochter auf den "österreichischen Charme von Lauda".

Nicht nur die Marketingstrategie erinnert an die Lufthansa-Tochter AUA, auch das Lauda-Bordpersonal trägt künftig Rot. In Österreich habe man eben nicht allzu viel Auswahl, sagt Geschäftsführer Andreas Gruber am Mittwoch. Auch eine neue App gibt es. Der juristische Firmenname bleibe zwar Laudamotion GmbH, aber marketingtechnisch sei Lauda einfacher zu kommunizieren, sagte Gruber bei einer Pressekonferenz im neuen Hauptquartier.

Lauda-Geschäftsführer Andreas Gruber mit einer Flugbegleiterin.
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Neu dazu kommen im Winterflugplan einige Destinationen, die auch die Konkurrenz ansteuert. 21 weitere Verdingungen ab Wien sind geplant, darunter Athen, Birmingham, Edinburgh, Liverpool, Bordeaux, Agadir, Alicante, Marseille, Brüssel-Charleroi, Eindhoven, Göteborg, Stockholm, Lissabon, Porto, Riga, Sofia, Tel Aviv, Oslo, Vilnius und Münster. Durchaus als Kampfansage an die Konkurrenz gedacht, wie Gruber sagt.

Wachstumspläne bestätigt

Zudem bekräftigt Gruber, dass man aggressiv wachsen will. Im Herbst will der Low-Cost-Carrier die Flotte in Wien von drei auf elf Flugzeuge aufstocken, im Sommerflugplan 2020 sollen weitere drei Maschinen am Flughafen Schwechat landen. Insgesamt soll die Flotte an allen Basen (neben Wien sind das Düsseldorf, Palma und Stuttgart) bis zum nächsten Sommer auf 35 Maschinen anwachsen.

Auf den Plakaten, den Fliegern und den Uniformen soll ein schwungvolles "L" beim Schriftzug "Lauda" für Wiedererkennungswert sorgen.
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Auch am Businessplan habe sich nichts geändert, so Gruber. Der Verlust im ersten Jahr wird sich demnach auf 140 Millionen Euro belaufen, im zweiten Geschäftsjahr soll er auf 50 Millionen schrumpfen. Im dritten Jahr will man schwarze Zahlen schreiben. Gegen das Urteil des Landesgerichts Korneuburg wegen zu hoher Check-in-Gebühren hat Laudamotion laut Gruber Einspruch erhoben. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hatte im Auftrag des Sozialministeriums gegen die Gebühr von 55 Euro für den Check-in am Flughafen geklagt. Das Gericht erklärte diese für unzulässig und sprach von einer Gebühr in exorbitanter Höhe. Ändern will man daran aber bis auf weiteres nichts. (rebu, 20.3.2019)