Jerusalem – Israelische Archäologen haben in Jerusalem ein rund 2.500 Jahre altes Gesichtsrelief aus Ton gefunden. Fotos des Artefakts finden Sie in einem Artikel der "Times of Israel" mit dem fantastischen Titel "2,600 years ago in Jerusalem, this fat jokester dwarf laughed evil spirits away".

Es soll sich dabei laut den Archäologen um das Bruchstück eines persischen Tongefäßes handeln, wie die israelische Altertumsbehörde am Mittwoch mitteilte. Die Forscher datieren es auf eine Zeit zwischen dem 4. und 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, als die Region eine Provinz des Achämenidenreichs war. Der Fund war also gut getimet: Mittwochabend beginnt das Purimfest, mit dem der Rettung der Juden vor einem drohenden Völkermord während der Achämenidenherrschaft gedacht wird.

Beliebter Bes

Das Gesicht mit seinen weit aufgerissenen Augen soll den Forschern zufolge die Gottheit Bes darstellen, die ihre Wurzeln in der ägyptischen Mythologie hat. Bes sei als Beschützer des Heims, der Mütter und Kinder sowie als Gottheit der Musik und des Tanzes verehrt worden.

Abbildungen von Bes zierten oft Häuser, Tongefäße oder Amulette. Meist ist er als Zwerg mit Bart und langem Gesicht dargestellt, oft mit hervortretenden Augen und herausgestreckter Zunge. Diese groteske Darstellung sollte den Forschern zufolge böse Geister fernhalten. Ähnliche Abbildungen wurden laut den Archäologen bereits in anderen antiken persischen Siedlungen gefunden, in Jerusalem sei es aber der erste Fund dieser Art. (red, APA, 20. 3. 2019)