Der CDU-Politiker Axel Voss wird zum Feindbild der Netzgemeinde

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Verstehen die CDU und ihr Europaparlamentarier Axel Voss, was sie mit der von ihnen forcierten EU-Urheberrechtsreform auslösen könnten? Diese Frage beschäftigt schon länger die Netzgemeinde. Durch ein teils bizarres Interview mit Voss hat sie nun neuen Antrieb erhalten. So zeigte sich Voss bei einem Gespräch mit Vice teilweise erstaunlich unwissend. Er räumte etwa ein, "kein Techniker" zu sein und daher nicht zu wissen, ob Upload-Filter "Remixe dann wirklich so gut unterscheiden" können, dass sie nicht gefiltert würden.

"Da kennt sich Axel Voss wohl doch besser aus"

Außerdem behauptete er, dass Google eine eigene Meme-Suche betreibt. Das sorgte im Netz für Häme. Doch anstatt den Kritikern zuzuhören, setzte der Twitter-Account der "CDU/CSU in Europa" noch eins nach. "Da kennt sich Axel Voss wohl doch besser aus" als der sozialdemokratische EU-Abgeordnete Timo Woelken, schrieb der Account, "Google kann in seiner Suche #Memes ziemlich gut rausfiltern."

#Axelsurft

Doch es handelte sich keineswegs um eine völlig neue "Meme-Suche", die Google eingeführt hatte, sondern einfach um weitere Suchvorschläge bei der Google-Bildersuche. Die ZDF-Satiresendung "Heute Show" bot dem Verfasser des Tweets gleich einmal einen Job als Gagschreiber an. Unter dem Hashtag #Axelsurft machen sich Nutzer jetzt über das Technikverständnis des CDU-Politikers lustig.

Tatsächlich steht viel auf dem Spiel: Nächste Woche soll das EU-Parlament über die Urheberrechtsreform abstimmen. Kritiker befürchten, dass das Netz mit der Einführung von verpflichtenden Upload-Filtern in seiner derzeitigen Form nicht weiterbestehen kann. Zahlreiche Memes, Remixes und Zitierungen würden wohl abgefangen werden. (red, 21.3.2019)