Es schaut nach gmahder Wiesn aus: Harald Preuner (ÖVP, links im Bild) bleibt wohl Salzburger Bürgermeister. SPÖ-Mann Bernhard Auinger (rechts) muss einen Rückstand von mehr als zehn Prozent aufholen.

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Salzburg – Es war schon eine Machtdemonstration der besonderen Art: Die Hauptkundgebung der ÖVP für die Bürgermeisterstichwahl kommenden Sonntag veranstalteten die Schwarzen ausgerechnet im Herz des "roten" Stadtteiles Lehen. Bundeskanzler Sebastian Kurz war Stargast.

Die Volkspartei ist beim Duell um das Salzburger Bürgermeisteramt wohl zu Recht ziemlich siegessicher: Der amtierende Bürgermeister Harald Preuner erreichte im ersten Durchgang am 10. März 41,3 Prozent, sein sozialdemokratischer Konkurrent Bernhard Auinger nur 30,7 Prozent. Auch bei den Gemeinderatswahlen bot sich ein ähnliches Bild. Die ÖVP konnte sich mit 36,7 Prozent in etwa verdoppeln; die SPÖ verlor 6,2 Prozent und damit ihre Vormachtstellung in der Landeshauptstadt.

Wahlbeteiligung im Keller

Wirklich wahlentscheidend im Rennen um das Bürgermeisteramt in der Stadt Salzburg wird aber die Beteiligung sein und damit die Frage, wer sein eigenes Klientel überhaupt noch mobilisieren kann. Schon am 10. März lag die Wahlbeteiligung bei nur rund 48 Prozent – in den einst SPÖ-dominierten Stadtteilen lag die Beteiligung oft noch darunter.

"Kritisches Ja"

Wahlempfehlungen der anderen Fraktionen sind rar. Grüne und Neos gaben keine Empfehlung ab, lediglich die KPÖ – sie schaffte am 10. März nach Jahrzehnten den Wiedereinzug in den Salzburger Gemeinderat – empfiehlt ihren Wählern ein "kritisches Ja" für SPÖ-Mann Auinger.

Insgesamt finden am kommenden Sonntag in elf der 119 Salzburger Gemeinden Stichwahlen statt: Dort kam im ersten Wahlgang bei der Bürgermeisterdirektwahl keiner der Bewerber auf mehr als 50 Prozent. Jeweils die zwei Kandidaten mit den meisten Stimmen treffen nun aufeinander.

SPÖ hofft auf Hallein

Spannend wird die Stichwahl auch in der zweitgrößten Stadt des Landes, in Hallein. Nachdem die Sozialdemokraten am 10. März in der Gemeindevertretung mit einem Vorsprung von 3,1 Prozentpunkten nach zwei Jahrzehnten erstmals wieder zur stärksten Kraft geworden sind, könnte auch der Bürgermeister zurückgewonnen werden. Der Vorsprung von SPÖ-Kandidat Alexander Stangassinger (38,4 Prozent) vor dem amtierenden Stadtchef Maximilian Klappacher (37,6 Prozent) ist mit 0,8 Prozentpunkten allerdings hauchdünn. (Thomas Neuhold, 23.3.2019)