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Mit Schutzanzügen näherten sich Experten dem Unglücksort.

Foto: Reuters / China Daily

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Luftbild der Zerstörung.

Foto: AP / Ji Chunpeng

Peking – Nach einer schweren Explosion in einem Chemiepark in Ostchina ist die Zahl der Opfer deutlich gestiegen: 47 Menschen kamen bei dem Unglück in der Stadt Yancheng (Provinz Jiangsu) ums Leben, 90 wurden schwer verletzt, viele davon befanden sich in einem kritischen Zustand ,teilte die Lokalregierung am Freitag mit.

Die Druckwelle der Explosion beschädigte auch Hausfassaden in der Umgebung und zerstörte zahlreiche Fenster, wie auf Videoaufnahmen zu erkennen ist. 640 Personen zogen sich nach Behördenangaben Schnittwunden und andere Verletzungen zu und begaben sich in Krankenhäuser.

Brand als Auslöser

Zahlreiche Autos, Wohnhäuser und andere Gebäude seien teilweise noch einige Kilometer von der Unglücksstelle entfernt beschädigt worden. Rettungskräfte brachten tausende Arbeiter und Bewohner umliegender Dörfer in Sicherheit. Mehrere Schulen und Kindergärten um die Unglücksstelle blieben am Freitag geschlossen, Behörden testeten Luft und Wasser auf Belastungen.

Ausgelöst wurde die Explosion laut ersten Berichten durch ein Feuer in einer Chemiefabrik der Firma Jiangsu Tianjiayi, die nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua hauptsächlich Pestizide herstellt und 195 Menschen beschäftigte. Xinhua zitierte Augenzeugen, die von vielen blutverschmierten Menschen sprachen. Auch seien Arbeiter in eingestürzten Fabrikgebäuden eingeschlossen worden.

Präsident !leitet Löscharbeiten"

Das Unglück alarmierte auch die oberste Führung in Peking. Präsident Xi Jinping und Ministerpräsident Li Keqiang gaben Anweisungen für die Rettungsarbeiten, teilten die Behörden in Yancheng mit.

Die Explosion erinnert an die bisher größte Katastrophe dieser Art in der nordostchinesischen Millionenmetropole Tianjin. Dort waren im August 2015 bei der gewaltigen Detonation eines Chemielagers im Hafen 173 Menschen getötet worden. Chinas Regierung hatte danach angekündigt, die Chemielager und Fabriken des Landes auf Sicherheitsrisiken prüfen zu wollen.

Trotzdem kommt es noch immer regelmäßig zu schweren Industrieunfällen. Bei der Explosion eines mit Chemikalien beladenen Lastwagens starben im Norden Chinas im vergangenen November mindestens 23 Menschen. Monate davor waren bei einem Feuer in einem Chemiewerk in Ostchina vier Menschen ums Leben gekommen. (APA, 22.3.2019)