Shanghai – Trotz der gelockerten Geburtenpolitik kommen in China weniger Kinder zur Welt. In mehreren Regionen, darunter auch die Hauptstadt Peking, sank die Geburtenrate 2018. Wie die amtliche Zeitung "China Daily" am Freitag berichtete, gab es in Peking nur noch 8,24 Geburten pro 1.000 Einwohner. 2017 waren es noch 9,06 Kinder.

In der Wirtschaftsmetropole Shanghai ging die Zahl auf 7,2 Geburten von 8,1 zurück. Insgesamt verzeichnete China 2018 dem Nationalen Statistikamt zufolge 15,23 Millionen Geburten, zwei Millionen weniger als im Vorjahr. Es ist bereits das zweite Jahr in Folge mit einem Rückgang.

Kein Erfolg

China versucht, gegen seine überalternde Gesellschaft anzukämpfen. Daher hatte die Regierung 2016 die strikte Ein-Kind-Politik entschärft und zwei Kinder pro Paar erlaubt, um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken. Diese Bemühungen haben den aktuellen Zahlen zufolge keinen Erfolg. Demografen sehen im Rückgang der Geburtenrate einen Langzeit-Trend, der durch steigenden Wohlstand und die Sorge vor hohen Kosten durch die Familiengründung angefacht wird.

Thinktanks schätzen, dass Chinas Bevölkerung 2029 mit 1,49 Milliarden Einwohnern ihren Höchststand erreicht, dann aber unaufhaltsam schrumpft. Das könnte einen Mangel von 200 Millionen Arbeitskräften bis Mitte des Jahrhunderts bedeuten. Bis 2050 müssen Experten zufolge die schwindenden Arbeitskräfte mehr als 400 Millionen Menschen im Alter von über 60 Jahren unterstützen. Das würde das Pensionssystem sowie Gesundheits- und Sozialdienstleister immens strapazieren. (APA, 22.3.2019)