In elf Salzburger Gemeinden mussten die Bürgermeister in der Stichwahl ermittelt werden.

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Das vorläufige Gesamtergebnis über alle 119 Gemeinden hinweg.

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Salzburg – In elf der 119 Salzburger Gemeinden erreichte beim ersten Durchgang der Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen am 10. März kein Kandidat eine Mehrheit von mehr als fünfzig Prozent. Zwei Wochen später waren also die Wahlberechtigten der Stadt Salzburg sowie der Gemeinden Hallein, Oberalm, Elsbethen, Mattsee, Oberndorf bei Salzburg, Straßwalchen, Seekirchen am Wallersee, Bad Hofgastein, St. Johann im Pongau und Zell am See erneut zur Abstimmung zwischen den beiden jeweils bestplatzierten Kandidaten aufgerufen.

Die relativ niedrige Wahlbeteiligung des ersten Votums – landesweit nur 63,1 Prozent – sank in den Stichwahlgemeinden bis auf Mattsee, Straßwalchen und Zell am See weiter ab.

In der Stadt Salzburg schaffte der amtierende Bürgermeister und ÖVP-Kandidat Harald Preuner die Wiederwahl. Im ersten Wahlgang hatte Preuner 41,3 Prozent der Stimmen erreicht, in der Stichwahl erhöhte er den Wert auf 55,6 Prozent. Sein Herausforderer Bernhard Auinger von der SPÖ war im ersten Wahlgang bei 30,7 Prozent gelandet, der Zuwachs von 13,7 Prozentpunkten auf 44,4 Prozent war für einen Thronwechsel zu wenig. Die Wahlbeteiligung der 114.060 aufgerufenen Salzburger sank von den dürftigen 48,2 Prozent im ersten Wahlgang noch weiter auf 43,9 Prozent.

In Hallein, der zweitgrößten Stadt des Bundeslandes (15.211 Wahlberechtigte), wurde nach dem ersten Wahlgang ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Alexander Stangassinger (SPÖ, damals 38,4 Prozent) und Bürgermeister Maximilian Klappacher (ÖVP, damals 37,6 Prozent) erwartet.

Stangassinger konnte aber relativ deutlich auf 56,3 Prozent zulegen und wird somit der erste SPÖ-Bürgermeister Halleins seit 20 Jahren sein. Klappbacher kam auf 43,7 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 53,6 Prozent und sank gegenüber dem ersten Wahlgang leicht (54,6 Prozent).

Zwei der 22 Stichwahlkandidaten, die am Sonntag in den elf Gemeinden auf den Bürgermeisterposten hofften, mussten gegenüber dem ersten Wahlgang sogar Stimmrückgänge hinnehmen.

Einer von ihnen ist Peter Padourek (ÖVP), der bisherige Bürgermeister von Zell am See. Vor zwei Wochen vertrauten ihm noch 46,2 Prozent der 7.661 Wahlberechtigen ihre Stimme an. Diesen Sonntag dürften einige von ihnen zuhause geblieben sein oder sich umentschieden haben, und auch die Wähler des ausgeschiedenen grünen Kandidaten Werner Hörl konnte er offenbar nicht für sich gewinnen: Padourek verlor 3,8 Prozentpunkte und landete deutlich hinter den 57,6 Prozent von Herausforderer Andreas Wimmreuter (SPÖ). Die Wahlbeteiligung stieg von 56,5 auf 58 Prozent.

In Mattsee ereilte ÖVP-Kandidat Herbert Mödlhammer ein ähnliches Schicksal. Der Gewinner des ersten Wahlgangs (44,6 Prozent) verlor 3,5 Prozentpunkte, während Michael Schwarzmayr, der zweitplatzierte Herausforderer der SPÖ, auf 58,9 Prozent zulegte. Die Wahlbeteiligung betrug 74,2 Prozent (71 Prozent im ersten Wahlgang).

In Oberndorf bei Salzburg konnte Georg Djundja (SPÖ) seinen Vorsprung von 5,7 Prozentpunkten gegenüber Sabine Mayrhofer (ÖVP) im zweiten Wahlgang auf zehn Prozentpunkte ausbauen. Die Wahlbeteiligung sank von 67,3 auf 67,1 Prozent.

Gerald Dürnberger (SPÖ), Oberalms Bürgermeister seit 2005, sah nach dem ersten Wahlgang mit 42,7 Prozent wie der große Favorit aus. Er konnte in der Stichwahl jedoch nur auf 46,6 Prozent zulegen, während Herausforderer Hans-Jörg Haslauer (ÖVP) seinen Anteil von 30 auf 53,4 Prozent erhöhte. Die Wahlbeteiligung sank von 66,5 auf 63,4 Prozent.

In Bad Hofgastein konnten beide Kandidaten in ähnlichem Ausmaß dazugewinnen. Markus Viehauser (ÖVP) verbuchte in der Stichwahl 53,8 Prozent der Stimmen, Johann Mathias Freiberger (SPÖ) 46,2 Prozent. Die Beteiligung sank deutlich von 71,5 auf 64,3 Prozent.

Seekirchen am Wallersee war die Gemeinde mit der größten Differenz zwischen zwei Bewerbern in der Stichwahl: Peter Christian Reifberger (SPÖ) erreichte mit 36,9 Prozent nur etwas mehr als ein Drittel der Stimmen, Konrad Pieringer folgt mit 63,1 Prozent seiner ÖVP-Kollegin Monika Schwaiger im Bürgermeisteramt nach. Die schon niedrige Wahlbeteiligung von 61,8 Prozent im ersten Durchgang sank noch einmal um 8,5 Prozentpunkte.

Straßwalchen war eine von drei Gemeinden, in denen die Stichwahl nicht zwischen SPÖ- und ÖVP-Kandidaten ausgefochten wurde. Dort forderte Vizebürgermeisterin Liselotte Winklhofer von der "Liste Straßwalchen" SPÖ-Vertreterin Tanja Kreer heraus. Kreer gewann das Duell um den zuvor von der ÖVP besetzten Bürgermeisterposten mit 58,7 zu 41,3 Prozent. Die Wahlbeteiligung stieg von 70,9 Prozent auf 71,7 Prozent.

In St. Johann im Pongau galt Willibald Resch, der einzige FPÖ-Vertreter des Wahltages, nach nur 23,7 Prozent im ersten Durchgang als Außenseiter. Zwar konnte er sein Ergebnis auf 44,3 Prozent fast verdoppeln, Bürgermeister Günther Mitterer (ÖVP) wird durch einen Anteilsgewinn von 41 auf 55,7 Prozent dennoch im Amt verbleiben. Die Wahlbeteiligung sank von 65,2 auf 60,4 Prozent.

In Elsbethen hoffte Maria Katharina Steindl von der Liste "Wir für Elsbethen" auf die Nachfolge von ÖVP-Langzeitbürgermeister Franz Tiefenbacher. Sie legte um 16 Prozentpunkte auf 44,6 Prozent der Stimmen zu, blieb schlußendlich aber doch klar hinter Tiefenbacher (55,4 nach 47,8 Prozent). An der Stichwahl nahmen 59,6 Prozent der wahlberechtigten Elsbethner teil, im ersten Wahlgang waren es noch 64,3 Prozent gewesen.

Summiert man nun nach dem zweiten Wahlgang alle Ergebnisse der heurigen Gemeinderatswahlen, so kommt die ÖVP salzburgweit auf 47,5 Prozent der Stimmen (plus 4,7 Prozentpunkte gegenüber 2014), die SPÖ auf 27,6 Prozent (minus 0,9 Prozentpunkte), die FPÖ auf 10,1 Prozent (minus 2,2 Prozentpunkte), die Grünen auf 7,5 (minus 0,5 Prozentpunkte) und die sonstigen wahlwerbenden Listen auf 7,4 Prozent.

Die ÖVP nimmt damit 1.153 Sitze in Gemeinderäten ein (plus 75 gegenüber 2014), die SPÖ 559 (minus 13), die FPÖ 213 (minus 39), die Grünen 86 (minus 17) und die sonstigen Listen 123. Die Volkspartei stellt in Zukunft 96 Bürgermeister in Salzburg, die SPÖ 18, die FPÖ einen und die sonstigen vier. (mcmt, 24.3.2019)