Die zuständigen vereine in Österreich und Ungarn wollen ihre Managementpläne rund um den See evaluieren.

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Eisenstadt – Der Verein Welterbe Neusiedler See hat am Freitag Vorhaben für 2019 präsentiert. Im Mittelpunkt stehen die Ausarbeitung eines neuen Managementplans und die Weiterführung des Projekts "Inwertsetzung Welterbe – Welterbe erkennen, schätzen und schützen", gaben Obmann Abg. Erwin Preiner (SPÖ) und sein Stellvertreter 2. Landtagspräsident Rudolf Strommer (ÖVP) bekannt.

Ein erster Managementplan war bereits 2003 ausgearbeitet worden. Dieser soll nun gemeinsam mit dem ungarischen Partnerverein evaluiert werden, erläuterte Preiner, der die gute Zusammenarbeit mit den ungarischen Partnern hervorhob. Gemeinsames Ziel sei es, den einzigartigen Schutzstatus der Region auch zukünftig beizubehalten.

Beim Projekt Inwertsetzung des Welterbes gehe es darum, Bewusstsein zu schaffen in der Bevölkerung, "welchen Wert hat dieses Welterbe für die Region", so Strommer. Gemeinsam mit der Bildungsdirektion wolle man auch Aktionen mit Schulen durchführen. Er freue sich, dass es auch immer mehr gelinge, die Tourismuswirtschaft von der Welterbe-Idee zu begeistern.

"Mein Welterbe"

Auch der Internetauftritt (www.welterbe.org) wurde überarbeitet. Mit www.mein.welterbe.org gibt es ein neues Tool: Hier können Fotos beispielsweise von Smartphones hochgeladen werden. "So kann jeder darstellen, was für ihn die Besonderheit des Welterbes ausmacht", erläuterte der Geschäftsführer des Vereins, Hannes Klein.

Eine Auszeichnung gab es für Altlandeshauptmann Hans Niessl (SPÖ), der zum Ehrenobmann auf Lebenszeit ernannt wurde. Dies war in der Generalversammlung im Februar einhellig beschlossen worden, berichtete Preiner. Niessl und der damalige Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl (ÖVP) hätten die Initiativen gesetzt, damit das Neusiedlersee-Gebiet den Welterbestatus bekommen habe. Von der Generalversammlung wurden Preiner und Strommer für weitere fünf Jahre als Obleute bestätigt.

"Permanenter Diskussionsprozess"

"Schützen durch Nützen ist das Motto und das ist auch die Herausforderung", sagte Niessl. Die Balance herzustellen zwischen Wachstum und wirtschaftlicher Entwicklung einerseits und die Erhaltung der Natur sowie die Erhaltung des Status Welterbe seien "ein permanenter Diskussionsprozess".

Es habe in Vergangenheit auch Diskussionen mit der UNESCO gegeben, erinnerte Niessl an den Bau des Pannonia Tower in Parndorf. "Wir wollen im Burgenland gute Lösungen haben, die die Region weiterbringen, die die Menschen akzeptieren und die auch von der UNESCO in entsprechender Form akzeptiert werden", meinte der Altlandeshauptmann.

Die Region Fertö-Neusiedler See wurde im Dezember 2001 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen und ist eine von weltweit 37 grenzüberschreitenden Welterbestätten. Im Burgenland gibt es 20 Welterbegemeinden, auf ungarischer Seite sind es zehn. (APA, 22.3.2019)