Eine neuartige Gentherapie verspricht bessere Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Knochenmarkkrebs. Die Universität und das Uniklinik Würzburg stellten kürzlich einen ersten Patienten mit einem Multiplem Myelom vor. Der 70-jährige Mann wurde im Dezember therapiert und berichtet heute, sich gesund zu fühlen. Bei einem gleichzeitig behandelten Patienten habe die Therapie jedoch nicht so gut angeschlagen, so die Mediziner.

Sie wenden bei ihren Patienten die sogenannte CAR-T-Zelltherapie an. Das Verfahren ist erst seit August vergangenen Jahres in Europa verfügbar. Dabei wird dem Patienten Blut entnommen und ein Teil der darin enthaltenen weißen Blutkörperchen, die T-Zellen, genetisch so modifiziert, dass sie Krebszellen erkennen und zerstören. Danach bekommt der Patient die Zellen wieder verabreicht. Die Therapie kommt für Patienten infrage, bei denen andere Therapien nicht helfen und die als austherapiert gelten.

In den USA und China wird das Verfahren schon länger angewendet. In Deutschland gibt es laut den Würzburger Wissenschaftern bereits etwa 100 behandelte Patienten, die meisten von ihnen mit verschiedenen Formen von Blutkrebs. Der 70-jährige Mann sei der erste Fall einer erfolgreichen Therapie des Multiplen Myeloms. Für feste Tumore wie Brust- und Darmkrebs ist die Therapie noch in Erforschung. (APA, 25.3.2019)