Nutzer demonstrieren europaweit.

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Sie sehen die Meinungsfreiheit und die Demokratie in Gefahr, manche sprechen sogar vom "Ende des Internets": Die Gegner der geplanten Urheberrechtsreform in Europa wollen mit Dutzenden Demonstrationen in rund 20 Ländern die Richtlinie stoppen. Auch in Wien findet am Samstagnachmittag eine Demonstration unter dem Motto "Save your Internet" statt. Der STANDARD wird vor Ort berichten.

Die Copyright-Reform soll das veraltete Urheberrecht in der EU ans Internet-Zeitalter anpassen. Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten hatten sich Mitte Februar auf einen Kompromiss geeinigt, über den das Europaparlament am Dienstag abstimmt. Er sieht unter anderem ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage sowie deutlich mehr Pflichten zum Urheberrechtsschutz für Plattformen wie YouTube vor. Kritiker fürchten, dass diese den Vorgaben nur nachkommen können, wenn sie Upload-Filter einsetzen, mit denen sie beim Hochladen prüfen können, ob Bilder, Videos oder Musik urheberrechtlich geschützt sind. Dies führe zu Zensur, weil die Filter auch legale Inhalte wie Zitate, Parodien oder Satire blockten.

Aufruf

Rund 260 Medienunternehmen haben sich hingegen hinter die Reform gestellt. In einem am Freitag veröffentlichten europaweiten Aufruf fordern sie eine faire Beteiligung am Geschäft mit den Inhalten, um damit ein reichhaltiges und vielfältiges Internet zu sichern, in dem Information und Kultur ihren festen Platz haben. Auch STANDARD-Herausgeber Oscar Bronner gehört zu den Unterzeichnern. (APA, red, 23.3.2019)