Rom – Der EVP-Spitzenkandidat für die Europawahl, Manfred Weber (CSU), hat seine Ablehnung einer Zusammenarbeit mit Matteo Salvinis Lega (Italien) und der polnischen nationalkonservativen PiS bekräftigt. Auch mit der deutschen AfD oder der Partei der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen könne es keine Allianz geben, so Weber im Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Samstag.

Weber erklärte, er denke an eine europaorientierte Allianz gegen eine rechtspopulistische Front. Dabei rief er Sozialdemokraten, Grüne und Liberale zur Kooperation auf. "Die Union ist zutiefst gespalten: Auf einer Seite gibt es die nationalistische Rechte, die die Souveränität zurückerlangen will. Auf der anderen Seite gibt es Befürworter eines vereinten Europa, die den Weg zusammen gehen wollen. Ich bin von der Partei von De Gasperi, Schuman und Adenauer. Das ist das ideelle Erbgut, das ich vertreten will", so Weber.

Kompromisse gefragt

Nach den EU-Parlamentswahlen wolle er sich an einen Verhandlungstisch mit europaorientierten Parteien wie Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen setzen. "Wir müssen einen Kompromiss suchen. In Europa zu sein bedeutet, Kompromisse zu finden, um die Probleme zu lösen", so Weber.

"Die nächste EU-Kommission muss für das Wohlbefinden der Menschen arbeiten, für Wirtschaftswachstum und für die jungen Generationen. Länder des Nordens, wie Deutschland, Österreich oder Finnland müssen sich um die Jugend Südeuropas kümmern", sagte Weber.

Die EU-Kommission müsse politisch und nicht bürokratisch sein. "Hier geht es um das Leben und die Zukunft der Jugendlichen", erklärte der CSU-Politiker. Stabilitätspakt, Investitionen und Reformen seien die drei Elemente, die berücksichtigt werden müssten, um das Wachstum Europas voranzutreiben. "Heute weisen alle Länder der Eurozone ein Defizit unter drei Prozent auf und das ist ein tolles Resultat, doch es fehlt an Investitionen", erklärte Weber. (APA, 23.3.2019)