Der neue Edge basiert auf dem freien Chromium-Projekt.

Grafik: The Verge

Für manche ist es die Aufgabe jeglicher Ambitionen im Browserbereich für andere ein vielversprechender Neuanfang: Microsofts Ankündigung seinen Browser Edge auf Basis von Googles Chromium-Projekt neu zu entwickeln sorgte in den vergangenen Monaten für einige Aufregung. Bei The Verge kann man nun mit ersten Eindrücken der neuen Browsergeneration aufwarten, und diese zeigt zumindest, dass Microsoft nicht vor hat, einen reinen Chrome-Klon zu liefern.

Kombination

Im aktuellen Entwicklungsstand präsentiert sich die Oberfläche des neuen Edge als eine Art Mischung aus seinem direkten Vorgänger und Googles Browser. Dabei hat der Windows-Hersteller auch einige beliebte Features übernommen – darunter etwa die Möglichkeit, sich den Inhalt einer Seite vorlesen zu lassen. Andere Dinge wie der Stylus-Support fehlen hingegen noch. Über eine versteckte Einstellung lässt sich auch bereits ein Dark Mode aktivieren.

Bei der Einrichtung werden Grundeinstellungen für Default-Tabs und der Import von anderen Browsern abgefragt.
Screenshot: The Verge

Edge-Erweiterungen sollen ebenfalls weiter unterstützt werden, zudem soll der neuen Microsoft-Browser aber auch auf das wesentlich umfangreichere Angebot an Chrome Extensions zurückgreifen können. Eine entsprechende Option finde sich in den Einstellungen, und sie funktioniere auch bereits tadellos, heißt es in dem Bericht.

Positiver Eindruck

Ganz generell zeigt sich Verge-Autor Tom Warren von dem neuen Browser durchaus angetan. Dank der neuen Rendering Engine fühle er sich komplett anders an. Sollte Microsoft die Entwicklung künftig kontinuierlich vorantreiben, gebe es zumindest für ihn keinen Grund mehr, Chrome unter Windows installieren zu müssen.

Ablauf

Wann die neue Edge-Generation für die breite Masse verfügbar sein wird, ist dabei derzeit noch offen. Der bereits recht fortgeschrittene Entwicklungsstand legt aber nahe, dass zumindest der Start eines öffentlichen Beta-Tests in nicht mehr allzu großer Ferne liegt.

Hintergrund

Das Chromium-Projekt wird vor allem von Google vorangetrieben, und liefert den allergrößten Teil des Codes für Chrome. Die Entwicklung erfolgt dabei als Open Source, der Quellcode ist also frei verfügbar und wird entsprechend auch von vielen anderen Projekten eingesetzt. Bisher setzte Microsoft mit EdgeHTML auf eine eigene Rendering- und Javascript-Engine, künftig will man hingegen zur Chromium-Entwicklung beitragen.

Dieser Plan rief schnell Kritiker auf den Plan, die befürchten, dass damit die Vormachtstellung von Chrome beziehungsweise Chromium weiter gestärkt werde, und so eine Monokultur im Web drohe. Gerade für Mozillas Firefox mit der eigenen Rendering Engine Gecko könnte es schwer werden, wenn sich Web-Entwickler nur mehr an Chromium orientieren. (apo, 25.3.2019)