Mika ist jetzt sieben Monate alt und mag Autos, was eine große Erleichterung ist – für ihn, für mich und die Mama. Die Strecke von Wien nach Villach unter Gebrüll zurücklegen zu müssen würde unweigerlich zu großer seelischer Zerrüttung und Schäden an Gehör und Gemüt führen. Eine Viertel oder halbe Stunde Gebrüll ist auch nicht lustig, aber das hält man aus zwischendurch. Und das kommt schon vor. Es liegt weniger am Auto als am Wesentlichen. Hunger, Windel voll oder Langeweile.

Ein fescher Schwede, der zudem recht praktisch ist: geräumiger Kombi mit Allrad und leichter Geländebefähigung, auf alle Fälle kindertauglich, den Erwachsenen hat er auch gut gefallen.
Foto: Guido Gluschitsch

Im Volvo: null Gebrüll. Der Hunger ist also gestillt, die Windel leer, das Kind schläft oder wird bespaßt. Das Schrecklichste ist ja schon zuvor erledigt, das Anziehen (zu viel oder zu wenig?) und das Hineinzwängen in den Maxicosi-Sitz. Die Mika-Befriedung findet statt, wenn der Motor angelassen wird. Das scheint eine beruhigende Wirkung zu haben, ich bin mir sicher, dass der Kleine gleich erkannt hat, aha, Diesel, Reihenvierzylinder, fühlt sich nach zwei Liter Hubraum an.

Am Weg ins Träumeland

Beim Fahren wird er sich dann gedacht haben: Müssten knapp unter 200 PS sein, wahrscheinlich ein 8-Gang-Automatikgetriebe. Aber da ist Mika dann schon am Weg ins Träumeland, und das ist im V60 eine komfortable Reise, weil Cross Country, das bedingt auch eine Dämpfung, die ihm das Träumen versüßt.

Der Cross Country hat eine Dämpfung, die das Träumen versüßt.
Foto: Guido Gluschitsch

Das helle Leder, das hier im V60 großzügig verplant wurde, schlägt sich nicht nur in der Aufpreisliste empfindlich nieder, sondern sorgt auch für eine entspannte Atmosphäre. Es wirkt freundlich und aufgeräumt, und das Kind ist in diesem Alter noch nicht wirklich gefährlich. Prinzipiell vertragen sich Kleinkinder und ein helles Autointerieur nicht, weil das unweigerlich zu hässlichen Flecken führt: Saft, der ausgeschüttet, Schoko, die auf dem Sitz verschmiert wird, oder Speibe, die sich im Schwall ergießt. Alles schon erlebt.

Das helle Leder ist nur bedingt kindertauglich.
Foto: Guido Gluschitsch

Mika benahm sich allerdings mustergültig, er schonte nicht nur unsere Nerven, sondern auch die Sitzbezüge. Zum Preis noch ein Satz: Liste: um die 50.000 Euro. Testwagen mit Sonderausstattung: fast 75.000, also doch empfindlich mehr. Dafür eben Nappaleder und Fahrersitz mit Massagefunktion.

Die Sitze sind komfortabel und beflaggt.
Foto: Guido Gluschitsch

Was noch für die Kombination von Mika und Volvo V60 Cross Country spricht: Durch die in Ansätzen vorhandene Geländetauglichkeit des Kombis steht der Wagen höher, was das Ein- und Ausladen des Kindes erleichtert. Das eigene Ein- und Aussteigen übrigens auch. Die an mögliche Unregelmäßigkeiten der Straße angepasste Federung des Wagens erhöht den Reisekomfort.

Viel Platz, viel Reisekomfort. Das zeichnet den V60 CC aus.
Foto: Guido Gluschitsch

Und schließlich der Platz: Unter all den Kombis und SUVs, die wir in jüngster Zeit dem Kinderwagentest unterzogen haben, gehört der Volvo zu jenen Favoriten, in denen sich die beiden Teile des zerlegten Kinderwagens locker nebeneinander hinten hineinschieben lassen. Geht im Range Rover natürlich auch, aber der ist insgesamt deutlich voluminöser. Den Allradantrieb kann man hier als nicht unwesentliches Sicherheitsmerkmal auch als kindergerechtes Feature anführen.

Das Infotainmentsystem des V60 CC.
Foto: Guido Gluschitsch

Mit den 190 PS, derzeit die einzig verfügbare Motorisierung im Cross Country, kamen wir bestens zurecht, ein kraftvoller Antrieb, da braucht es nicht mehr. Und wenn Volvo seine Modelle tatsächlich wie angekündigt auf 180 km/h Höchstgeschwindigkeit beschränken will, haben Mika und ich auch kein Problem damit. Uns geht es ums gute Aussehen, da ergänzt uns der Volvo V60 bestens, ein paar schmutzige Straßen sind auch noch drin, schmerzen tut uns einzig der Preis. Insgesamt: sehr kinder- und sehr erwachsenentauglich. (Michael Völker, 29.3.2019)

Foto: Guido Gluschitsch