Gaza – Der Konflikt zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas schaukelt sich trotz Verkündung einer einseitigen Waffenruhe hoch. Militante Palästinenser feuerten in der Nacht auf Dienstag rund 30 Raketen ins israelische Grenzgebiet, gab ein Armeesprecher in Tel Aviv bekannt. Israels Luftwaffe setzte Angriffe auf Ziele im Gazastreifen fort.

Israel reagierte damit auf einen Raketenangriff, bei dem am Montag ein Haus nordöstlich von Tel Aviv beschädigt worden war. Sieben Personen erlitten Verletzungen, darunter Kleinkinder. Die Armee macht die Hamas für den Angriff verantwortlich. Sie teilte mit, in der Nacht auf Dienstag rund 15 "Terrorziele" im nördlichen Gazastreifen beschossen zu haben, darunter zwei militärische Anlagen. Außerdem griffen Panzer und Kampfhubschrauber Hamas-Posten im Gazastreifen an.

Hamas-Sprecher Fawzi Barhoum hatte am Montagabend eine Waffenruhe verkündet. Ägypten habe die Rückkehr zu einer entsprechenden Vereinbarung vermittelt, sagte er. Dafür gab es jedoch von israelischer Seite keine Bestätigung. Israels Luftwaffe hatte zuvor in Gaza drei Gebäude der Hamas zerstört, darunter das Büro des Hamas-Chefs Ismail Haniya. Bei einer Serie von Angriffen im Gazastreifen seien sieben Palästinenser verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.

In israelischen Städten im Umkreis des Gazastreifens sollten am Dienstag die Schulen geschlossen bleiben. Israels Militär gab die Anweisung, dass sich nicht mehr als 300 Menschen an einem Ort versammeln dürfen. Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu brach wegen der neuen Eskalation seinen Besuch in den USA ab. Nach einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump reiste er zurück in die Heimat. (APA, dpa, 26.3.2019)