Neue Möglichkeiten für Gmail – und andere Anbieter.

Grafik: Google

E-Mail ist eine der ältesten Kommunikationsformen im Internet. Über die Jahre hat zwar bei den meisten Clients die Möglichkeit der HTML-Darstellung Einzug gehalten, doch auch dies wurde nur für statische Features genutzt. Google will das nun ändern und E-Mails interaktiv machen.

Neue Möglichkeiten

In einem Blogposting führt das Unternehmen näher aus, was man sich darunter vorstellt: So soll es etwa ab sofort direkt in Gmail möglich sein, Änderungsvorschläge an Texten in Google Docs zu akzeptieren und auf Kommentare zu reagieren. Doch das Ganze soll sich nicht auf Google-Dienste beschränken, so würden derzeit Partner wie Booking.com oder Pinterest an entsprechenden Integrationen arbeiten. Auch die Terminfindung via Doodle soll künftig funktionieren, ohne auf die zugehörige Webseite wechseln zu müssen.

AMP

Umgesetzt wird all dies mithilfe der Accelerated Mobile Pages (AMP), die bisher vor allem für schlankerer mobile Webseiten zum Einsatz kamen. AMP wurde ursprünglich von Google gestartet, soll aber nach und nach zum offiziellen Standard werden. Das zeigt sich auch bei der aktuellen Entwicklung, steht "AMP for Email" doch auch anderen Anbietern zur Verfügung. Entsprechend sollen vom Start weg auch gleich Outlook.com, Yahoo Mail und Mail.ru Support für entsprechende Nachrichten bieten. Bei allen anderen werden stattdessen nur die statischen Inhalte dargestellt.

Kritik

Trotzdem stößt die neue Lösung nicht überall auf Gegenliebe. Schon nach der ersten Ankündigung vor einigen Monaten wurde Kritik laut, dass Google damit noch mehr Macht über die Inhalte erhält. Immerhin muss sich jede Firma, die solche dynamischen E-Mails verschicken will, bei Google melden und auf eine Whitelist setzen lassen. Das mag aus einer Sicherheitsperspektive Sinn ergeben, rückt den Softwarehersteller aber auch in eine zentrale Position. (apo, 27.3.2019)