Angelika Hager, Erwin Pröll, Heinz Sichrovsky und Johannes Huber (v.l.n.r.) in "Erlesen".

Screenshot: tvthek.orf.at

Erwin Pröll erzählt von seinem Buchprojekt mit Peter Turrini und Herbert Lackner.

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Die wirklich großen Fragen kommen zum Schluss. Das ist auch am Dienstagabend in Heinz Sichrovskys TV-Büchermagazin Erlesen auf ORF 3 so, als der oft als "Hormonpapst" titulierte Arzt und Theologe Johannes Huber als letzter Studiogast zur Gesprächsrunde stößt. Sein aktuelles Buch trägt den Titel Woher wir kommen. Wohin wir gehen.

Natürlich werden schon davor interessante Themen aufgeworfen. Etwa vom ersten Gast, Erwin Pröll. Der einstige Landesfürst von Niederösterreich kommt mit dem Journalisten Herbert Lackner, der Debatten von Pröll mit dem Dramatiker Peter Turrini aufgezeichnet hat. Nach Prölls beherztem Plädoyer für gepflegte Streitkultur kommt man darauf zu sprechen, ob er ein Machtpolitiker gewesen sei. Pröll kontert: "Stellen Sie sich vor, Sie hätten ein Seicherl an der Spitze eines Landes oder der Republik. Was würden Sie da sagen?"

Mit einer Frage, nämlich ob ihr für ihr neues Buch Kerls! kein besseres Thema als Männer eingefallen sei, wird auch Angelika Hager, die einzige Frau in der Runde, eingeführt. Im Zusammenhang mit der #MeToo-Debatte kommt Moderator Sichrovsky auf Andreas Gabalier zu sprechen: "Was ist denn da los auf einmal, dass der praktisch vor das Nürnberger Kriegsverbrechertribunal zitiert wird, nur weil er die Bundeshymne nicht gendert?"

Als überschießender TV-Sokrates macht Sichrovsky hier keineswegs Halt und hat für Huber Profundes parat: "Wie schaut denn der aus, der liebe Gott?" Pröll wiederum will von Huber wissen, ob ein Nahtoderlebnis als Indizienbeweis für Gott gilt. Der Theologe und Wissenschafter bietet zwei Varianten an. Und legt zum Schluss noch ein paar Fragen drauf. (Karl Gedlicka, 27.3.2019)