Matthias Maak vor der Behandlung.

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Maak im März beim Spiel gegen den LASK.

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Innsbruck – Als die Oma am Telefon war, wusste Matthias Maak, dass es ernst ist. "Ich habe sie gefragt, ob sie das Spiel im Fernsehen gesehen hat. Sie hat gesagt: 'Ja, ich habe immer nach dem mit der Glatze gesucht!'" Das, sagt der Abwehrchef von Wacker Innsbruck, war "a Schlog ins G'nack". Also beschloss Maak, sich Haare einpflanzen zu lassen.

Auf den Spuren von Klopp und Rooney

Insgesamt neun Stunden lang hat sich der 26-Jährige über 3000 Haarfollikel am Hinterkopf einzeln mit der Pinzette entnehmen und hernach am Vorderkopf einpflanzen lassen. Maak hat jetzt Haare und sie sind das Resultat einer ungewöhnlichen PR-Aktion: Der Rechtevermarkter Infront verkaufte Maaks Brust getrennt von der restlichen Trikotwerbung. Auf zehn Trikots steht nun "TIWAG", für die Tiroler Wasserkraft AG. Maak hingegen trägt den Schriftzug des Haartransplanteurs . Er hat die Tortur wie Jürgen Klopp und Wayne Rooney über sich ergehen lassen. "Ich hab's gemacht! haarestattglatze.com", steht seitdem auf seinem Shirt.

Schmäh mit Bart

Da die Behandlung erst nach gut einem Jahr richtig Wirkung zeigen soll, können nun die Zuschauer – und die Oma – Woche für Woche den Fortschritt beobachten. Die Geheimratsecken sollen langsam wieder dichterem Haarwuchs weichen. "Am Anfang haben es alle nicht ernst genommen", berichtet er: "Der Schmäh ist schon gelaufen, aber der hat auch schon einen Bart." Inzwischen drücken alle die Daumen, "sie wissen jetzt, wie gerne ich das hätte: Haare".

"Im Spitzensport entscheiden die Details, ob du gewinnst oder verlierst", sagt er in einer Werbung. Er erwarte sich mehr Selbstvertrauen und möchte dazu beitragen, das Thema zu enttabuisieren und andere junge Männer zu bewegen, auch den Schritt zu wagen."

Da Maaks Operation einige Tage vor Weihnachten angelegt worden war, stellte auch das vierwöchige Kopfballverbot wegen der Winterpause kein Problem dar. Wacker hingegen befindet sich als Letzter des Bundesliga-Grunddurchgangs in einer haarigen Situation. (sid, 27.3.2019)