Jedes Klopapier kann feuchtes Klopapier sein: Mit dieser Devise bringt Ringana den "Stay fresh"-Schaum auf den Markt. Er schont die Umwelt.

Foto: istockphoto

Unspektakuläre Flasche, spektakulärer Umweltschutz: Statt feuchtem Toilettenpapier ist "Stay fresh" eine Alternative.

Foto: Ringana

Karin Pollack beschäftigt sich beruflich mit Gesundheit. Diesmal geht es ihr um eine gesunde Umwelt.

Foto: cremer/rawicka/istock

Das Leben hat viele Facetten, und nicht immer ist jede der Rede wert. Aber ich weiß nicht, ob es nur mir auffällt: Feuchtes Klopapier hat sich in den letzten Jahren sehr stark verbreitet. Auf privaten Toiletten liegt es überall rum. Geredet wird kaum drüber.

Und wenn doch, dann sind es immer dieselben Argumente: In anderen Ländern wäre es selbstverständlich, sich nach dem Toilettengang mit Wasser zu waschen, und ziemlich schnell ist dann auch von Asien und Indien die Rede. Okay, das macht Sinn, denkt man sich dann.

Unlängst im Reformhaus erzählte eine Verkäuferin von fermentierten Produkten für eine bessere Verdauung, dass man, wenn man eine gute Verdauung hat, fast überhaupt kein Klopapier braucht, weil "alles kompakt sei und Durchfall immer ein Zeichen von Verdauungsproblemen ist". Okay, auch eine neue Information.

Schlechte Verdauung

Und jetzt kommt der Schwenk zum feuchten Klopapier: Vielleicht brauchen all diejenigen ein feuchtes Klopapier, die schlechte Verdauung haben – und davon gibt es offensichtlich immer mehr Menschen. Und weil die meisten das feuchte Klopapier dann auch runterspülen, bekommt die Kanalisation Probleme. Ebenso wie die Kläranlagen, denn die die Stoffe, die ein Papier immer feucht halten, sind alles andere als gut für die Umwelt.

Eine Lösung für diese Umweltsünde kommt von Ringana, Österreichs größtem Kosmetikhersteller aus der Steiermark. Dort denkt Andreas Wilfinger eigentlich über Kosmetik ohne künstliche Inhaltsstoffe nach. Am feuchten Klopapier ist er immer gescheitert, weil man zu viel Chemie braucht, damit nasses Papier weder reißt, noch sich beim Abwischen in seine Bestandteile auflöst.

Doch vor gar nicht langer Zeit lernte er ein neues Pumpsystem kennen, das er interessant fand. Es ermöglicht, mit weniger Tensiden (Anm.: waschaktive Substanzen) bei Shampoo auszukommen. Man experimentierte herum und entdeckte, dass der aus dem Pumpspender entstehende Schaum die Flüssigkeit lange halten kann. Das brachte die Idee mit dem feuchten Toilettenpapier zurück.

Auf Papier pumpen

Und tatsächlich: Ringana hat eine echte Alternative entwickelt. Man sitzt auf dem Klo und pumpt drei Zentimeter Schaum auf das Klopapier. Das ist vielleicht schon ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Aber total machbar. Der Schaum enthält hautpflegendes Ectoin und Tenside, riecht gut, funktioniert gut und macht hoffentlich dem feuchten Klopapier bald den Garaus. Denn rein umwelttechnisch macht es Nutzern, die wissen, dass New Yorks Kanalisation fast schon im feuchten Klopapier ("Fatberg" ist der Fachbegriff) erstickt, ein wirklich gutes Gewissen.

Die einzige Frage: Warum sind die Flaschen so klein? "Damit man sie auch auf Reisen immer dabeihaben kann", sagt Ringana-Chef Wilfinger – und zudem sie diese Größe des Pumpspenders ideal für das Produkt. Man muss es allerdings online direkt bei Ringana bestellen. Wie lange man mit dem Toilettenschaum (Kostenpunkt: 8,90 Euro) auskommt: 110 Pumpstöße lang. Wie viele Tage das sind, kann sich jeder Haushalt jetzt selbst ausrechnen. (Karin Pollack, 31.4.2019)