"Report"-Chef Wolfgang Wagner, hier in einem Spezial des ORF-Magazins zu "100 Jahren Republik" im Herbst 2018.

Foto: ORF / Hans Leitner

Wien – Wolfgang Wagner, Chef des ORF-Magazins "Report", hat FPÖ-Mediensprecher Hans-Jörg Jenewein wegen übler Nachrede geklagt. Anlass: Jenewein nannte Wagners Interview mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen in einer Aussendung unter anderem "Gesinnungsjournalismus". Das Landesgericht für Strafsachen trug dem FPÖ-Pressedienst auf, über die Einleitung des Verfahrens zu berichten.

Das Interview mit dem Präsidenten am 5. Februar sei ein "Negativbeispiel von typischem Gesinnungsjournalismus", erklärte Jenewein per Aussendung: Der Moderator – Wagner – habe in politisch motivierter Weise versucht, seine persönliche Agenda abzuarbeiten, diese Interviewführung habe "mit Objektivität nichts zu tun" und erinnere an die ehemalige DDR-Nachrichtensendung "Aktuelle Kamera". Entgegen dem gesetzlichen Auftrag sei für den "Report"-Sendungsverantwortlichen "Objektivität anscheinend ein Fremdwort", ließ Jenewein verlauten.

"Negativen Sager über FPÖ entlocken"

Die "plumpe Interviewführung" habe einzig das Ziel gehabt, Bundespräsident Van der Bellen einen "negativen Sager'' über die FPÖ zu entlocken, erklärte Jenewein in der Aussendung: Wenn es Wagner nicht passe, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk und seine Mitarbeiter zur parteipolitischen Objektivität und Unabhängigkeit verpflichtet seien und er unbedingt seine persönliche politische Meinung in den Vordergrund stellen wolle, dann solle er dies nicht im Sold der österreichischen Gebührenzahler machen.

Wagner sieht darin den Tatbestand der üblen Nachrede verwirklicht und verlangt Entschädigung. Das medienrechtliche Verfahren ist anhängig, teilte der FPÖ-Pressedienst am Mittwoch im Gerichtsauftrag per APA-OTS mit. (fid, 27.3.2019)