Googles physische Gboard-Tastatur, ein Apple-Store als Playmobil-Baukasten, Smartphoneschuhe von T-Mobile und der "Hoboter 3000"-Roboter der Supermarktkette Hofer haben eines gemeinsam: Sie existieren nicht, sondern wurden in den vergangenen Jahren von den jeweiligen Unternehmen als kleiner Spaß zum ersten April lanciert.

Allerdings war nicht jeder Scherz so harmlos, wie die genannten. Google musste sich etwa einige Kritik dafür anhören, dass man animierte GIFs mit "Minions" ungefragt in E-Mails einfügte. Um sich derlei Situationen zu ersparen wählt Microsoft nun einen drastischen Weg und verbietet den traditionellen Schabernack.

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"Mehr zu verlieren als zu gewinnen"

Bei The Verge wurde eine Memo veröffentlicht, die von Marketingchef Chris Capossela an die Angestellten des Konzerns geschickt wurde. "Es kommt wieder die Zeit, wenn Techfirmen versuchen, mit Aprilscherzen ihre Kreativität zu zeigen. Manchmal sind die Ergebnisse lustig, manchmal sind sie es nicht. In jedem Fall sagen uns unsere Daten, dass diese Stunts nur begrenzten positiven Impact haben und sogar zu unerwünschter Berichterstattung führen können", schreibt er. Angesichts des Gegenwindes, der sich die Branche derzeit ausgesetzt sieht, ersuche er alle darum, keine öffentlichen Aprilscherze zu betreiben, da man "mehr zu verlieren als zu gewinnen" habe.

Auch Microsoft hatte immer wieder humoristische Einlagen zum 1. April parat. 2015 brachte man eine MS-DOS-App für Windows Phone heraus. Der eigene Cloudspeicherdienst OneDrive kündigte ein "Shake to Save"-Feature an, bei dem eine Sicherung durch das Schütteln des Handys gestartet werden können sollte. Mit dabei war auch eine eigene Version der Office-Suite für Katzen und der E-Mail-Dienst Outlook verkündete die Zustellung von E-Mails als Brief per Lieferwagen.

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Intern weiter erlaubt

Komplett verboten sind Aprilscherze bei Microsoft nun allerdings nicht. Innerhalb der Firma dürfen sich die Mitarbeiter weiterhin austoben. Eine Art verfrühten Aprilscherz hat man sich heuer ohnehin schon geleistet. Einen Tag lang stellte man die berühmt-berüchtigte Office-Büroklammer "Clippy" als Sticker für Chats in Microsoft Teams bereit. Einen Tag später war sie jedoch wieder verschwunden, laut einer anonymen Quelle war die interne "Markenpolizei" eingeschritten. Mittlerweile läuft eine Nutzerpetition, die "Clippy" wieder zurückbringen soll. (red, 28.03.2019)