Sandton/Wels – Der südafrikanisch-deutsche Möbelkonzern ist bei seiner Sanierung einen Schritt weiter. Man habe sich mit dem Gläubiger LSW geeinigt, der die Umschuldung der Europa-Holding von Steinhoff monatelang blockiert hatte, teilte der unter Milliardenschulden und einem Bilanzskandal ächzende Konzern mit. Hinter LSW steckt Andreas Seifert, der Eigentümer der österreichischen Möbelkette XXXLutz.

Die Umschuldungsvereinbarung (CVA) sei auf Wunsch der österreichischen LSW angepasst worden, die nötige Mehrheit der übrigen Gläubiger habe dem zugestimmt. Die Lutz-Gruppe hat von Steinhoff bereits im Jahr 2018 die Anteile an der deutschen Billigmöbelkette Poco übernommen.

40 Marken

Zu Steinhoff gehören noch mehr als 40 Marken, darunter Conforama, Mattress Firm und Poundland. Von den österreichischen Möbelhäusern kika und Leiner hat sich Steinhoff Mitte 2018 getrennt. kika/Leiner ging an die Signa-Gruppe rund um den Tiroler Immobilieninvestor René Benko.

Steinhoff hat nach Erkenntnissen von Wirtschaftsprüfern über Jahre hinweg seine Umsätze und Gewinne künstlich aufgebläht. Das gehe aus einem bisher unveröffentlichten, mehr als 3.000 Seiten starken Bericht der Prüfungsgesellschaft PwC hervor, teilte der Konzern Mitte März mit. Insgesamt geht es in der Zeit zwischen 2009 und 2017 nach Berechnungen der Experten offenbar um Transaktionen im Wert von insgesamt 6,5 Milliarden Euro. (APA, Reuters, 29.3.2019)