Brüssel – Das EU-Parlament hat zwei Monate vor den Europawahlen eine neue Prognose für den Wahlausgang präsentiert. Nach der am Freitag in Brüssel veröffentlichten Prognose käme die EVP auf 188 Sitze, die Sozialdemokraten auf 142 und die Liberalen auf 72.

Konservative und Sozialdemokraten hätten demnach keine Mehrheit mehr in der EU-Volksvertretung. Sie wären auf die Unterstützung anderer Fraktionen angewiesen.

Weitere Einschätzungen des Wahlausgangs weisen laut der Prognose 61 Sitze für die rechtsgerichtete ENF (Europa der Nationen und Freiheit) aus, 53 Sitze für die Konservativen und Reformer (ECR), 51 für die Grünen, 49 für die Linken und 30 für die ebenfalls rechtspopulistische EFDD (Europa der Freiheit und Direkten Demokratie). Außerdem sind sieben Fraktionslose ausgewiesen und darüber hinaus 52 weitere Sitze, die derzeit in keine Kategorie fielen.

Potenzielle rechte Allianz

Sollten die drei rechten, EU-kritischen Fraktionen ENF (ihr gehört derzeit die FPÖ an), ECR und EFDD eine gemeinsame Allianz bilden, würden sie zusammen auf 144 Mandate kommen, und den zweiten Platz hinter der EVP einnehmen.

Die Prognose wurde unter der Annahme erstellt, dass Großbritannien nicht an der Europawahl teilnimmt. Dies kann sich aber ändern, wenn der Austrittsvertrag mit der EU erneut durchfällt und Großbritannien um einen längeren Brexit-Aufschub ansucht. Dann müsste Großbritannien auch an der Europawahl teilnehmen und die Zahl aller Parlamentssitze würde nicht auf 705 reduziert werden.

Derzeit kommt die EVP – allerdings bei aktuell insgesamt 751 Sitzen – auf 217 Mandate, die Sozialdemokraten auf 186, die ALDE auf 68, die ENF auf 37, die EKR auf 76, die GUE auf 52, die Grünen auf 52, die EFDD auf 41 und Fraktionslose auf 21. (APA, 29.3.2019)