Addis Abeba – Nach dem Absturz einer Boeing vom Typ 737 Max in Äthiopien konzentrieren sich die US-Ermittler einem Zeitungsbericht zufolge weiter auf das Trimmsystem MCAS. Einem vorläufigen Abschlussbericht zufolge war das System kurz vor dem Unglück eingeschaltet worden, wie das "Wall Street Journal" am Freitag berichtete. Die Ermittler beziehen sich demnach auf die Auswertung des Flugschreibers.

Es handelt sich dem Bericht zufolge um den bisher gewichtigsten Hinweis darauf, dass eine Fehlfunktion des Trimmsystems zu den Abstürzen der Boeing-Maschinen in Äthiopien und Indonesien geführt hatte. Fachleute der US-Regierung hatten demnach während der vergangenen Tage Material der äthiopischen Regierung ausgewertet und die Schlüsse der US-Luftfahrtbehörde FAA am Donnerstag vorgelegt. Die Ermittlungen seien jedoch noch nicht abgeschlossen.

Das Trimmsystem MCAS soll die schwereren und größeren Triebwerke der Max-Modelle von Boeing im Vergleich zu früheren 737-Versionen ausgleichen. Besonders im Steigflug kann der Schub der Triebwerke so stark werden, dass die Gefahr eines Strömungsabrisses besteht. MCAS soll deshalb die Nase des Flugzeugs nach unten drücken, wenn es zu viel Auftrieb gibt.

Zwei Unglücke

Am 10. März war eine 737-Max-Maschine von Ethiopian Airlines kurz nach dem Start in Addis Abeba abgestürzt. Erst im Oktober verunglückte zudem ein Lion-Air-Flugzeug des gleichen Typs vor der indonesischen Insel Java. Insgesamt starben fast 350 Menschen. Beide Unglücksmaschinen waren nach dem Start mit äußerst unregelmäßiger Flugkurve und -geschwindigkeit aufgestiegen und anschließend unkontrolliert abgesunken. (APA, 29.3.2019)