Ein Swatter hatte die Polizei zu einem unbeteiligten Mann geschickt. Dieser wurde erschossen.

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Ein 26-jähriger Kalifornier tätigte Ende 2017 einen Anruf bei der Polizei, der letztlich tödlich enden sollte: Er hatte "Swatting" betrieben, ein Name für Anrufe, bei denen Personen die Polizei zu anderen Menschen durch falsche Angaben schicken, oft aus Rache. Dafür wurde er nun vor Gericht zu einer Gefängnisstrafe von 20 Jahren verurteilt.

Streit in "Call of Duty"

Begonnen hatte das Ganze mit dem Videospiel "Call of Duty". Der Täter, Tyler B., hatte in dem Game einen Streit mit zwei seiner Mitspieler. Einer von ihnen hatte ihm – eine falsche – Adresse gegeben, die er nutzte, um den Anruf zu tätigen. Tyler B. gab gegenüber der Polizei an, er habe seinen Vater umgebracht und seine restliche Familie als Geisel genommen.

Daraufhin entsandte die Behörde eine Spezialeinheit. Bei der Adresse handelte es sich jedoch um das Heim eines gänzlich unbeteiligten Mannes, der erschossen wurde. Gegen den Polizisten, der den Schuss getätigt hatte, wird nicht ermittelt.

Bombendrohungen und regelmäßiges "Swatting"

B. hat nicht zum ersten Mal "geswattet". So hatte er fälschlicherweise Bombendrohungen an das FBI und die Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) geschicht, zudem hat er vielfach falsche Angaben gegenüber Behörden in Ohio, New York, Texas, New Hampshire, Nevada, Massachusetts, Illinois und zehn anderen US-Bundesstaaten gemacht.

Staatsanwalt Stephen McAllister gab in einer Aussendung an, dass er hoffe, dass die hohe Strafe Personen in der Gaming-Community und andere davon abhält, in Zukunft zu "swatten". Dabei handle es sich um eine gefährliche Tat. (red, 30.3.2019)