Ebenthal – Eine 52 Jahre alte Kärntnerin ist in der Nacht auf Samstag von ihrem 21-jährigen Sohn erschlagen worden. Er gestand in seiner Befragung durch die Kriminalpolizei, die Frau in ihrer Wohnung in Ebenthal (Bezirk Klagenfurt-Land) mit Fäusten geprügelt und sie mit einem Holzschemel erschlagen zu haben.

Der 21-Jährige rief am Samstag gegen 6.00 Uhr die Rettung. Er habe seine Mutter regungslos im Bett gefunden, nachdem er von einem lauten Krach wach geworden sei, gab er an. Verletzungen am Kopf der Toten und Blutspuren in Küche sowie Vorraum ließen die erhebenden Polizisten Verdacht schöpfen, sie zogen das Landeskriminalamt hinzu.

Streit eskalierte

In der Befragung gestand der Bursche, dass er gegen 22.30 Uhr mit seiner Mutter in Streit geraten war. Er gab zu, sie mit Faustschlägen misshandelt zu haben. Als sie vor ihm flüchtete, drosch er zwei Mal mit dem Holzschemel auf sie ein. Nachdem sie dann reglos am Boden liegen blieb, habe er sie in ihr Bett gezerrt.

Der Verdächtige wurde in die Klagenfurter Justizanstalt eingeliefert. Die Beziehung zwischen Mutter und Sohn dürfte schon länger sehr schlecht gewesen sein. Der 21-Jährige wurde mehrfach wegen Tätlichkeiten gegen die 52-Jährige aus der Wohnung weggewiesen und mehrfach wegen Körperverletzung und anderer Delikte angezeigt.

Obduktion bestätigt Verdacht

Eine Obduktion hat am Sonntag den Verdacht bestätigt: Eine 52 Jahre alte Kärntnerin ist in der Nacht auf Samstag an schweren Kopfverletzungen gestorben. Erst im März war der Verdächtige wegen Gewalt an der Mutter verurteilt worden.

"Die Obduktion hat Kopfverletzungen als todesursächlich ergeben, sie entstanden entweder durch die Schläge oder den Sturz", sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio zur APA. Mutter und Sohn lebten ohne weitere Familienangehörige zusammen, immer wieder kam es zu Tätlichkeiten des jungen Mannes. Er wurde mehrfach weggewiesen, zuletzt im Dezember vorigen Jahres.

Zehnte Tötung an einer Frau in Österreich

Ob der 21-Jährige bei der Tat unter Drogen- oder Alkoholeinfluss stand, wird noch abgeklärt. "Ihm wurden Harn und Blut abgenommen, die Proben werden aber erst ausgewertet", sagte Staatsanwalt Markus Kitz. Bei seiner Vernehmung hatte er keinen Alkoholpegel, wie ein Alkomatentest ergab.

Bei Gericht ist der Kärntner jedenfalls kein Unbekannter. Anfang März wurde er wegen fortgesetzter Gewaltausübung gegen seine Mutter zu vier Monaten bedingter Haft mit drei Jahren Probezeit verurteilt. Zuvor hatte er einmal eine Diversion bekommen, auch in diesem Fall war es um Gewalt an der Mutter gegangen. Die Bluttat ist heuer bereits die zehnte Tötung einer Frau in Österreich. (APA, 30.3.2019)