Die Heimat der Taralli ist Apulien, der Stiefelabsatz Italiens. Das knusprige Gebäck ist hier unverzichtbar zum Aperitif, als Snack zwischendurch und in jeder geselligen Runde. Normalerweise sind die Taralli salzig. Doch zu Ostern kommt die süße Variante mit Schoko- oder Zitronenglasur auf den Tisch. 

Taralli-Legenden

Die Geschichte der Taralli reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Im armen Apulien lebte damals eine Mutter mit vielen hungrigen Kindern. Es gab im Haus nur noch etwas Mehl, ein Glas Wein, Olivenöl und Wasser vom Brunnen. Die Frau mischte die Zutaten und rollte aus dem Teig kleine Ringe, die sie im Ofen backte. Die Kinder liebten die Taralli und die Nachbarn fragten nach dem Rezept. Bald nahmen viele Fischer Taralli mit hinaus zu ihren Fangzügen – und tunkten sie kurz ins Meer vor dem Verzehr. Und wenn sich die Bauern auf dem Feld stärkten, stippten sie ihre Teigkringel angeblich in Bier.

Foto: Alessandra Dorigato

Scharf, würzig oder süß

Längst haben die apulischen Cracker ganz Süditalien erobert. Jede Region scheint ihre Lieblingsversion zu haben: mit Fenchel, Zwiebel, Chili, getrockneten Tomaten oder Oliven. Immer neue Geschmacksrichtungen und auch Zubereitungen entstanden. So werden einige Taralli vor dem Backen kurz im Wasser gekocht, unter anderem die Oster-Taralli. Aber Vorsicht: Egal ob süß, scharf oder salzig – alle Taralli machen süchtig!

Foto: Alessandra Dorigato

Zutaten

  • 500 g Mehl (Type 00 oder Ähnliches)
  • 10 g Trockengerm
  • Abrieb einer Zitrone
  • 6 Eier
  • 30 ml Grappa
  • 1 Prise Salz
  • Glasur
  • 500 g Staubzucker
  • 1 Eiweiß
  • 1 Zitrone, Abrieb und Saft
  • etwas Wasser 

Zubereitung

Mehl und Germ in einer Küchenmaschine mischen. Abrieb der Zitronenschale, Eier, Prise Salz und Grappa dazugeben und einige Minuten zu einem elastischen Teig kneten. Mit einem Tuch abdecken und 30 Minuten ruhen lassen. 

Aus dem Teig 1 Zentimeter dicke und circa 25 Zentimeter lange Rollen drehen. Diese dann zu überlappten Ringen in die typische Taralli-Form legen. Die Ringe in leicht wallendem und gesalzenem Wasser 2 Minuten kochen. Abtropfen lassen und für 12 Stunden auf einem Teller rasten lassen.

Am nächsten Tag den Backofen auf 190 Grad vorheizen. Taralli im heißen Ofen 20 Minuten backen. Für die Glasur Eiweiß, Zucker, Zitronenschale und -saft mischen, bei Bedarf mit etwas Wasser verdünnen. Die ausgekühlten Taralli in die Glasur tunken, abtropfen und trocknen lassen. 

Foto: Alessandra Dorigato

Salzige Taralli, die schnellen

Für die salzige Version ersetzen Sie die Zitronenschale im Teig durch 25 Gramm Fenchelsamen. Sind die Samen groß evtl. im Mörser etwas zerstoßen. Köstlich ist auch die Variante mit fein geschnittenen, getrockneten Tomaten oder Oliven. Statt Grappa nehmen Sie 100 Milliliter Olivenöl sowie 250 Milliliter Weißwein. Da dies schon viel Flüssigkeit ist, benötigt der Teig nur noch 1 Ei. 

Nach der Ruhezeit den Teig rollen und 10 bis 12 Zentimeter langen Ringe formen, wie oben beschrieben. Der Zwischenschritt mit dem Kochen und weiteren Rasten entfällt. Die Taralli werden gleich im vorgeheizten Ofen bei 190 Grad circa 20 Minuten gebacken. Wer es gern etwas salziger mag, kann die Teigkringel vor dem Backen noch mit Meersalz bestreuen. Auskühlen lassen und genießen.

Buon appetito!

Foto: Alessandra Dorigato

Panna Cotta gehört zu den beliebtesten Desserts in Italien. Auf AModoMio finden Sie sowohl das Rezept der klassischen Panna Cotta als auch der Variante mit weißer Schokolade. (Alessandra Dorigato, 2.4.2019)

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