Sriharikota – Indien hat einen neuen Aufklärungssatelliten, den 436 Kilogramm schweren Emisat, in eine sonnensynchrone Umlaufbahn um die Erde gebracht. Emisat soll das elektromagnetische Spektrum messen – Medienberichten zufolge bedeutet das vor allem, dass er Radarstellungen feindlicher Länder überwachen soll.

Die Trägerrakete PSLV startete am Montag vom Weltraumbahnhof auf der südostindischen Insel Sriharikota, wie die indische Weltraumbehörde ISRO mitteilte. Mit an Bord waren neben Emisat auch 28 Satelliten aus anderen Ländern – 24 aus den USA sowie zwei aus Litauen und je einer aus Spanien und der Schweiz. Indiens Trägerrakete PSLV – kurz für "Polar Satellite Launch Vehicle" – nimmt bei vielen Starts auch fremde Satelliten gegen Bezahlung mit ins All.

Ambitionen

Die ISRO verfolgt ein ambitioniertes Raumfahrtprogramm. Als erstem asiatischen Land gelang es Indien im Jahr 2014, mit einem Raumfahrzeug den Mars zu erreichen. Spätestens 2022 will Indien als vierter Staat der Welt einen bemannten Flug ins Weltall starten.

Erst vergangene Woche hatte Premierminister Narendra Modi den erfolgreichen Test eines neuen Abwehrsystems verkündet. Dabei wurde ein Satellit in der Erdumlaufbahn abgeschossen. Indien sei nun eine Großmacht im All, hatte Modi anschließend in einer Ansprache an die Nation erklärt. (APA, red, 1. 4. 2019)