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Man hat es nicht leicht.

Foto: Debbie Hill/Pool via AP

Jerusalem – Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat am Montag mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Klagemauer in der Jerusalemer Altstadt besucht. Es war das erste Mal, dass ein ausländisches Staatsoberhaupt in Begleitung eines israelischen Ministerpräsidenten als Teil des offiziellen Besuchsprogramms vor dem größten Heiligtum für Juden steht, wie das israelische Außenministerium bestätigte.

Bisher hatten Staatschefs die Klagemauer lediglich privat besucht. Ein offizieller Besuch könnte als Anerkennung der israelischen Souveränität über die Jerusalemer Altstadt gewertet werden, die im besetzten Ostteil der Stadt liegt.

Statusstreit

Israel hat Ostjerusalem während des Sechstagekrieges 1967 erobert. Die Palästinenser fordern dagegen Ostjerusalem als Hauptstadt für einen unabhängigen Staat Palästina. Der Status von Jerusalem soll nach Auffassung der internationalen Gemeinschaft in zukünftigen Friedensgesprächen zwischen Israel und den Palästinensern festgelegt werden.

Bolsonaro hatte am Sonntag zudem angekündigt, eine Handelsvertretung in Jerusalem zu eröffnen. Nach Angaben des israelischen Außenministeriums wird es Teil der Botschaft in Tel Aviv sein. Bolsonaro hatte in der Vergangenheit angekündigt, die Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Damit wäre er vor allem dem Beispiel der USA gefolgt. Trump hatte die Botschaft im Mai 2018 nach Jerusalem verlegen lassen. Zuvor hatte er Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkannt. (APA, 1.4.2019)