Kalypso Media
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Ein machthungriges Staatsoberhaupt mit zweifelhaftem Berater und Hang zur Selbstdarstellung auf Twitter – manchmal liegen Realität und Fiktion erstaunlich nahe beieinander. Bei Tropico 6, dem neuesten Teil der populären Wirtschaftssimulation, nimmt man wieder einmal die Rolle des Diktators ein, der auf einer tropischen Insel ein Imperium aufbaut – koste es, was es wolle. Um Menschenrechte, Klimaschutz und Demokratie soll sich doch bitte jemand anderer kümmern.

Mit Limbic Entertainment ist nun ein neuer Entwickler an Bord. Bei der deutschen Spieleschmiede finden sich einige Urgesteine aus Sunflowers-Zeiten, jenem Studio, das für Aufbaustrategie-Klassiker wie Anno verantwortlich war. Ist die Neuübernahme also geglückt?

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Was ist gelungen?

Wie bei bisherigen Ablegern präsentiert sich Tropico 6 als sehr gelungene Wirtschafts- und Politiksimulation mit einer ordentlichen Portion schwarzen Humors. Als Diktator absolviert man teilweise absurde Missionen und Herausforderungen und gerät dabei immer wieder zwischen zahlreiche politische Fraktionen und Supermächte.

Trotz der großen Humorkomponente bietet das Spiel einen gewissen Tiefgang. Leere Staatskassen sind nämlich selbst für Diktatoren ein Problem. Zudem gilt es, das Volk und Unterstützer zumindest oberflächlich hinter sich zu haben und es sich nicht mit einer Supermacht zu verscherzen. Sonst endet die Diktatur recht schnell.

Was ist weniger gelungen?

Größere Neuerungen sucht man bei Tropico 6 vergebens. Zwar erstreckt sich der Machtbereich des Diktators nun über mehrere Inseln, eine Revolution ist der sechste Ableger der Serie aber auch mit neuem Entwickler nicht. Die Militärkomponente ist vernachlässigbar, außerdem ist es schade, dass das Dynastiekonzept entfernt wurde.

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Fazit

Tropico 6 ist eine gelungene Fortsetzung des satirischen City-Builders für angehende Diktatoren. Die Wirtschafts- und Politiksimulationen gefallen, und auch die Spielatmosphäre und das Erscheinungsbild sind geglückt. Allerdings gehen die Änderungen nicht weit genug. Hier wurde eine Menge Potenzial verschenkt. Die Rückkehr ins wunderschöne Tropico lohnt sich aber allemal. (Daniel Koller, 2.4.2019)