Erscheint trotz Ankündigung doch nicht: die Ladematte Airpower.

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Eigentlich hätte die vergangene Woche für Apple gut werden können. Und sie fing auch mit positiven Nachrichten an. Im Beisein großer Hollywood-Prominenz stellte man am Montag den Streamingservice TV+ vor – wenn auch ohne genauem Starttermin oder Preisangaben.

Auch in den Folgetagen hatte man Neues zu bieten. Man schickte ein neues iPad Air und iPad Mini mit Stift-Support an den Start, aktivierte die EKG-Funktion der Apple Watch in weiteren Ländern und erschloss neue Märkte mit Apple Pay. Doch der Abschluss des Monats wurde letztlich doch von einigen unerfreulichen Entwicklungen verhagelt, dokumentiert "Business Insider".

Mögliches US-Importverbot für iPhones

Nach anfänglichen Problemen mit der App für den neuen Abodienst Apple News+ fällte die US-Handelsbehörde ein Urteil im schon länger währenden Streit zwischen Apple und Chiphersteller Qualcomm. Der Richter empfahl einen Importstopp für mehrere iPhones, die gegen Patente von Qualcomm verstoßen sollen.

Betroffen sind das iPhone 7, das iPhone 8 sowie Modelle des iPhone X mit Intel-Chips. Vorerst hat das noch keine Auswirkungen auf das Geschäft von Apple in den USA, es fehlt noch eine weitere richterliche Bestätigung, ehe das Urteil dem US-Präsidenten vorgelegt würde.

Nach wie vor Probleme mit Macbook-Keyboards

Am Mittwoch musste Apple schließlich eine Entschuldigung an jene Nutzer lancieren, die nach wie vor Probleme mit den "Butterfly"-Tastatur neuerer Macbooks haben. Teilweise gibt es Meldungen, dass einzelne Tasten beim Anschlag nicht registriert werden oder viel zu empfindlich reagieren. Auch wenn man betont, dass die "riesige Mehrheit" positive Erfahrungen mit den neuen Laptopkeyboards habe, kämpft man nun seit über drei Jahren mit Problemen mit dem neuen Design der Tastatur.

Am Freitag folgte ein weiterer Leak aus der eigentlich von Apple notorisch verschwiegenen Produktionsabteilung. Eine Listung für den Aufbau eines internen Trenn- und Stabilisierungselements zeigt, dass das nächste iPhone wohl mindestens drei Kameras mitbringen wird.

Am gleichen Tag wurde auch noch ein bedeutender personeller Abgang medial bekannt. Mit Gerard Williams hat der langjährige Chefdesigner von Apples eigenen Mobilprozessoren das Unternehmen verlassen. Er ist seit dem A7, der unter anderem im iPhone 5s steckt, Leiter der Abteilung und war auch für den in aktuellen Geräten verbauten A12X verantwortlich.

Apples Ankündigung von Airpower im Jahr 2017.
CNET

Aus für Airpower

Die jüngste Hiobsbotschaft betrifft allerdings die Absage eines einst mit einigem Rummel neben dem iPhone X angekündigten Produkts. Die Ladematte Airpower hätte mehrere Geräte gleichzeitig drahtlos aufladen sollen, ohne dass man diese exakt auf der Oberfläche hätte ausrichten müssen. Zuletzt mehrten sich noch Zeichen, dass die Veröffentlichung kurz bevorstehen könnte. Im Code der Betaversion von iOS 12.2 gab es sogar konkrete Hinweise auf die Matte, auf der Verpackung der neuen Airpods ist sie schemenhaft abgebildet.

Dann allerdings verschwanden plötzlich jegliche Hinweise auf das Gerät von Apples Website. Kurz darauf erklärte Apple, dass Airpower nicht auf den Markt kommen werde, da es die eigenen Qualitätsanforderungen nicht erfüllen konnte. Woran man letztlich gescheitert war, bleib unklar. Es wird allerdings vermutet, dass die hohe Anzahl an Ladespulen, die Apple implementieren wollte, letztlich zu einer Überschreitung der zulässigen Grenzwerte für elektromagnetische Strahlungsintensität geführt hatte und die Ladematte somit keine Zulassung bekommen konnte.

Für Apple stellt das eine traurige Premiere dar. Es ist das erste Mal, dass das Unternehmen ein Produkt angekündigt und noch vor seinem Marktstart wieder beerdigt hat. (red, 2.4.2019)