Luca Werners Foto "Nice to meet you Elliott" hat sich gegen 2000 andere beim RONDO-Fotopreis powered by Leica durchgesetzt. Es zeigt das Model Elliott Jay Brown.

Foto: Luca Werner

Der 20-jährige Luca Werner lebt und arbeitet in München. Seit seinem Schulabschluss vor zwei Jahren fotografiert er freiberuflich und reist gerne. Dieses Bild zeigt ihn in Marokko beim Fotografieren eines Fußballfelds.

Foto: Alex Peneau

"Ich habe das Foto Nice to meet you Elliott im Sommer 2017 beim weltweit größten Skatefestival, Copenhagen Open, in Dänemark aufgenommen. Man konnte sich kaum bewegen, so viele Zuseher waren gekommen – unter ihnen der Junge, der auf dem Foto zu sehen ist. Er saß mit Freunden auf dem Boden und rauchte. Sein einzigartiges Gesicht ist mir sofort aufgefallen. Er stimmte zu, fotografiert zu werden.

Elliott Jay Brown – so heißt der Junge – arbeitet eigentlich als Model. Das hab ich im Nachhinein herausgefunden, weil mir aufgefallen ist, dass zuvor schon David Uzochukwu – ein Fotograf, den ich sehr schätze – mit ihm geshootet hat. Ich finde es cool, dass ich die Gelegenheit hatte, ihn in einer Umgebung zu fotografieren, die ihn so zeigt, wie er ist. Bei Elliott spürt man diese Energie der Jugend, des Freiseins. Skater sind generell oft Menschen, die ihre Freiheit lieben.

Skaten und Fotografieren

Ich fahre selbst seit fünf Jahren Skateboard. Davor bin ich Snowboard gefahren und hab eine Profikarriere angestrebt. Nach drei Schlüsselbeinbrüchen musste ich das abhaken. Um nicht ganz weg vom Fenster zu sein, hab ich begonnen, meine Freunde beim Snow- und Skateboarden zu fotografieren.

Ich habe mir dann mit 16 eine professionelle Kamera zugelegt. Das Fotografieren hat mir gleich so gut gefallen, dass ich mir zum ersten Mal dachte, dass hier meine berufliche Zukunft liegen könnte. Es hat einfach Klick gemacht.

Und was mir am Skaten so gut gefällt, ist, dass man lernt, sich von nichts unterkriegen zu lassen. Man verletzt sich, steht auf und macht weiter. Außerdem fördert es die Kreativität. Es gibt so viele Arten, Tricks zu zeigen. Man kann sich dadurch selbst ausdrücken, seine eigene Handschrift entwickeln – genauso wie bei der Fotografie.

Ich habe Respekt vor Fotografen, die ihren eigenen Stil schon gefunden haben. So etwas dauert sehr lange. Ich tu mir noch schwer, meinen persönlichen Stil zu verorten. Auf jeden Fall fotografiere ich zurzeit viel analog. Ich schätze die besondere Qualität und Magie.

Da ich ein sehr sensibler Mensch bin, denke ich, dass auch in meinen Bildern viel Gefühl steckt. Man muss nicht Fotografie studieren, um erfolgreich zu sein. Wichtig ist, dranzubleiben und viel zu fotografieren, damit man seinen Stil entwickelt. Ich bin nicht der Typ für ein System, in dem einem ein Lehrer sagt, wie und was man fotografieren soll.

Ich bin sehr dankbar, den RONDO Fotopreis powered by Leica gewonnen zu haben – und auch ein klein bisschen stolz darauf. Es motiviert mich, meinen Weg weiterzugehen. Das Preisgeld möchte ich in die Fotografie stecken.

Einer meiner Träume ist, ein richtig schönes Fotobuch herauszubringen. Die Druckkosten dafür sind sehr hoch, da kann ich die 2.000 Euro gut gebrauchen. Ich denke, so ein Fotobuch bringt mich in meinem beruflichen Werdegang weiter. (Aufgezeichnet von Michael Steingruber, 22.4.2019)

Die Fotos auf der Shortlist