Das eine sagen, das andere tun: Stefan Effenberg kritisiert Deutschlands Teamchef Jogi Löw.

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Ex-DFB-Teamspieler Stefan Effenberg sieht im deutschen Fußball große Probleme in der Trainerausbildung. "Wenn du zum Fußballlehrer ausgebildet wirst, muss das Verhältnis doch so sein, dass du 70 bis 75 Prozent in der Praxis arbeitest, also auf dem Platz stehst. Was ich erlebt habe, war das Gegenteil. Fußball findet aber nicht auf dem Papier statt, sondern auf dem Platz", betonte der 50-Jährige in seiner Kolumne auf t-online.de.

Effenberg kritisierte auch Bundestrainer Joachim Löw, weil dieser "das Leistungsprinzip beim DFB in der Realität nicht umgesetzt" habe. Ein Beispiel sei Max Kruse. "Er ist Kapitän bei Werder Bremen und hat in 29 Saisonspielen elf Tore geschossen und 13 vorbereitet. Es ist aus meiner Sicht unerklärlich, dass der DFB bei Max Kruse nicht endlich über seinen Schatten springt und das Leistungsprinzip einhält."

Effenberg selbst hat allerdings als Trainer bisher nur ein erfolgloses Gastspiel beim SC Paderborn hinter sich gebracht. Die Absolventen der Trainerausbildung würden ihr Wissen mit in die Nachwuchsleistungszentren nehmen und den jungen Spielern dort mit Schablonen und Theorie die Kreativität nehmen, sagt Effenberg: "Der DFB muss schnellstmöglich die gesamte Trainerausbildung umstrukturieren." (sid, 2.4.2019)